Chroniken » Chroniken VII. - Die Zeit des Siegels: Berichte und Erlebnisse vom Hof der Nacht im Jahre 2010
2010.03.13 - Neue Gewissheit
17.03.2010 - 12:40

Es war bereits dunkel, als ich das Café entdeckte. In meinem Kopf stets die Frage:"Warum mache ich das?"

Der Grund für meinen Besuch waren meine Träume. Ja, meine Träume. Sobald sie mich des Nachts ersuchten, wiesen sie mir Wege, die ich einschlagen sollte. Zuletzt fand ich an einer Kreuzung einen Zettel mit der Aufschrift
"Deine Antworten findest Du hier." - Im Le Petite Paradis.

Im kleinen Paradies also sollte ich Gewissheit finden.

Mit diesem Gedanken trat ich zögernd durch die Tür, wünschte einen guten Abend und wurde von vielen Seiten beäugt. Alex Mandell, Gastgeberin des Abends, trat auf mich zu und fragte wer ich sei und was mich her führe. Nach kurzer Begrüßung rief sie einen Mann namens Gabriel Ritter hinzu. Anscheinend in der Annahme, er habe mich eingeladen. Doch er kannte mich nicht.

Fräulein von Welden sprach mich an und bat mich an ihrem Tisch Platz zu nehmen. Auch sie, eine in meinen Augen sehr vornehme Persönlichkeit, interessierte sich für die Gründe meines Erscheinens am Hofe der Nacht.

Nach Erläuterung meines Hintergrundes wurden einige Themen angesprochen. An welche kann ich mich mehr genau erinnern. Lediglich daran, dass es wichtig war, meine Haut zu schützen, und etwas von Kaninchen, Menschen die als Futter bezeichnet wurden und Vampiren. Ich machte mir darüber keine allzu großen Gedanken.

Zu dieser Unterhaltung kam dann Alex Mandell hinzu, die sich ebenfalls für mich zu interessieren schien. Sie stellte einige Fragen, die ich ihr teilweise zögernd beantwortete. Ich glaube ich stellte mich an diesem Abend bestimmt fünf mal neu vor. Nun, ich lernte ja auch viele neue Gesichter kennen.

An wen ich mich erinnere? Nun, da waren Alex Mandell, Gabriel Ritter und Fräulein von Welden, die ich bereits erwähnte. Neben ihnen unterhielt ich mich mit Angelina, Gwen und Nairu. Den anderen Personen kann ich keinen Namen zuordnen, da ich ihnen nicht vorstellig wurde. Doch, da war noch ein junger Mann, wie hieß er gleich? Arnold. Ein scheinbar ruhiger Geselle. Höflich, aber er schien im Laufe des Abends doch sehr benebelt worden zu sein.

Es war sehr interessant, sich zurück zu lehnen und die Gestalten im Raum zu beobachten. Nach und nach wurde mir klar, dass es sich nicht nur um Menschen handelte. So oft das Wort "Vampir" fiel, glaubte ich immer mehr daran, dass es sie wirklich gibt. Ja, ich glaubte es schon seit früher Kindheit. Hatte aber nie einen echten Beweis gefunden.

Doch diese Wahrheit schien sich zu bestätigen. Mein Glaube daran wurde umso mehr gestärkt, als ich zu späterer Stunde den Hinweis bekam, einigen Personen mit Vorsicht zu begegnen. Nach kurzer Nachfrage bei Angelina wusste ich dann doch etwas mehr. Nun gut, ich werde wohl keine Namen nennen, denn ich mache mir für gewöhnlich mein eigenes Bild.

Mit dem guten Gefühl, einen Ort der Antworten gefunden zu haben, machte ich mich auf die Heimreise und stellte mich vor die Aufgabe, nun die korrekten Fragen zu erdenken, die mich zu meiner Wahrheit führen werden.


Seleyne


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