Chroniken » Chroniken X. - Die Zeit des Mondes: Berichte und Erlebnisse vom Hof der Nacht im Jahre 2013 |
2013.05.31 - Equinox: Tagebucheintrag Ivy |
08.06.2013 - 16:59 |
Große Göttin, was war das für ein Wochenende! Zwei Abende hintereinander am Hof der Nacht, zwei Abende hintereinander Politik, Nerventerror und ... Leidenschaft.
Das Wochenende fing recht gemütlich an, der Ordo Arkanum hatte Freitag eingeladen. Sie feierten Geburtstag und wünschten ein Geschenk, daher waren Hathor und ich so umsichtig, ihnen Torte zu besorgen. Der letzte Schrei im 21. Jahrhundert!
Nun, es war ein ruhiger Abend für uns, Astarte führte wichtige Gespräche, Hathor amüsierte sich mit Mister Stout und mein Liebster ... er ließ mich allein. Ein sehr seltsames Gefühl. In all den Monaten der Prüfungen, des Leides und des Kriegs, waren wir immer zusammen. Auch wenn wir tausende Kilometer getrennt waren, fühlte ich mich ihm immer verbunden. Doch sobald er sich am Freitag Angelina zuwandte, um ihr ein klärendes Gespräch zu gewähren, fühlte ich mich schlagartig kalt. Ich verstehe, dass sie dieses Gespräch führen mussten. Sie hatte es schwer, und IHN zu verlieren ist beinah unerträglich, doch sie konnte nicht seine Erwählte werden. Ich schon. Ich habe das Lächeln in seine Augen zurück gebracht. Ich kann ihn glücklich machen. Und doch, als all seine Aufmerksamkeit sich von mir ab- und ihr zuwandte, fühlte ich mich klein. Unbeachtet.
Das Gespräch zog sich und so kehrte ich zu Astarte und Hathor zurück. Der Abend endete mit einer Entscheidung: Aurelia, wunderschöne, bezaubernde, Outfitgöttin Aurelia, hat sich wohl für Haus Fox entschieden. Nun, so werde ich sie dennoch häufig sehen können, wenn auch auf Distanz. Mister Stout hingegen schien dafür umso begeisterter von unserem Haus, insbesondere Hathor, und begleitete sie für die Nacht.
Direkt eine Nacht später ging es schon weiter, keine Müdigkeit vorschützen! Das irische Haus hatte geladen und jedermann war gespannt, was passieren würde. Es begann mit einem großen Spaß: Sin, nun wieder ganz der meine, kehrte mit mir zu Josephine zurück, die uns eindeutig mehr als zugetan war und so verschwanden wir mit ihr und unserer Freundin, der Neunschwänzigen.
Bei unserer Rückkehr wandte Sin sich geschäftlichem zu und ich mich Hathor, die übermäßig strahlte und grinste. Sie schien wohl eine extrem gute Zeit mit Mister Stout verbracht zu haben.
Das Programm der Gastgeber war hingegen gut durchdacht und schön geplant: zwei Tänze, einer von Licht und einer von Schatten, riefen mal wieder meinen Neid hervor sowie ein geschichtlicher Vortrag und ein Gesangsvortrag rundeten das Bild vom Haus ab. Doch der Abend sollte einen unguten Verlauf nehmen: die ungeschützten Menschen sollten am Ende des Abends als Opfergabe vernascht werden. Mister Stout, der zwar mit uns gegangen war, aber nicht unter unserem Schutz stand, begab sich also auf die Suche. Schließlich machte Astarte unserem Haus alle Ehre: sie prüfte ihn, ob er des Schutzes würdig wäre. Natürlich ging es nur um die Prüfung selbst und hätte er seine Aufgabe erledigt, ohne zu murren (oder uns vor dem gesamten Hof anzuklagen) hätte er den Schutz auch bekommen. Doch nein, er wendet sich gegen uns, rammt das schützende Messer in unseren Rücken. Als Resultat seines Verrats hat er keinen Schutz von uns erhalten. Bedauerlich für ihn, weil ihm aufgrund seines Fehlverhaltens auch sonst niemand beschützt hat, mehr noch, jemand - wir wissen nicht wer - tötete ihn sogar. Er hat sich wohl keine Freunde gemacht. Hathor ist am Ende. Sie hinterfragt alles, vertraut niemandem mehr und ist misstrauisch.
So im Rückblick... ich habe Sin und Astarte verteidigt, gemahnt, dass sie Vertrauen haben soll, doch habe ich mich am Freitag nicht ähnlich gefühlt? Unsichtbar, als könnte ich einfach davonlaufen und angefallen werden und keiner würde es mitbekommen.
Doch es war nur ein momentaner Gefühlsschwank. Der Name Eresh - und auch wenn er fort ist, der Name Nekhrun - gewähren uns Schutz. Diese Vampire, die uns so innig lieben, gewähren uns Schutz. Sie tun alles, um uns am Leben zu erhalten, auch wenn es ihnen selbst weh tut. Und mit Schmerz kennen wir uns aus. Sie achten auf uns, auch wenn es nicht so scheint. Sind beide weg, ist mindestens ein Verbündeter anwesend. Blindes Vertrauen, das hat mich Sin auf dem Ball der Gräfin gelehrt. Ich sollte öfter daran denken. Und Hathor auch. |
Ivy |
gedruckt am Heute, 05:19 |
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