Chroniken » Chroniken X. - Die Zeit des Mondes: Berichte und Erlebnisse vom Hof der Nacht im Jahre 2013
2013.05.31 - Equinox: Der Nacht gewidmet
29.08.2013 - 11:09

Verehrte Myladies, verehrte Mylords, gestattet mir, dass ich mein Wort direkt an Euch richte:

Ich muss Euch sagen, mein erster Besuch am Hofe der Nacht hat mein Leben verändert.

Obwohl es der letzte Ort war, wo ich eigentlich nach Hilfe gesucht hätte, war ich froh dass ich es gewagt habe. Ihr habt mir Hoffnung gegeben. Und wenn es nur ein Schimmer von Hoffnung sein soll, so werde ich mich als dankbar erweisen.

Für mich wird es nie wieder so sein, wie es davor war. Vielleicht habt Ihr ein Zauber über mich gelegt, ich weiß es nicht, aber ich kann mich Eurer Faszination nicht mehr entziehen. Ein Zurück gibt es nicht mehr!

Ungeachtet der Gefahr, dass ich vielleicht Geheimnisse offenlege, so hat mich doch der Besuch zu einem Gedicht inspiriert. Und dieses Gedicht möchte ich ergebenst den hochwohlgeborenen Herrschaften des Hofes der Nacht widmen.

Am Hofe der Nacht

Mein Herz schlägt schneller,
begeb' mich in eine neue Welt,
bin von Sekund an gefesselt ,
gefesselt von dunkler Wesen Macht.

Doch war ich bereit zu durchdringen den Schleier der Ewigkeit?

Übertret' die Schwelle,
wo Sicherheit ist nur Illusion,
nur ein Wort ohne Inhalt.
Und Zeit keine Bedeutung mehr hat.
Gefahr, des Todes Namen trägt.

Doch war ich bereit zu durchdringen den Schleier der Ewigkeit?

Lausche dem Gesang eines Engels der Dunkelheit,
verzaubert gezogen in ihren Bann,
Wesen sich anmutig bewegen zum Takt der Musik,
ich mich ihrer Faszination einfach nicht entziehen kann.
Schönheit der Nacht mich umfängt.

Hab Augen zu durchdringen den Schleier der Ewigkeit

Sehe in Gesichter, so kalt, so schön,
meine Seele erzittern lässt.
Schlag meines Herzes mich verraten könnt.
Geruch meines Blutes Aufmerksamkeit erregt.
Interessierte Blicke sich plötzlich auf mich richten.

Was ist der Preis zu durchdringen den Schleier der Ewigkeit?

Gebe nur zögernd von der mir Leben spendenden Flüssigkeit,
nicht wissend damit auch ein Teil meiner selbst.
Verschlungen vom Sog dunklen Wesen Anziehungskraft,
Verfangen ganz und gar im Netz ihrer gefährlichen Welt.

Hoch ist der Preis zu durchdringen den Schleier der Ewigkeit!

Unmöglich zu widerstehen den Verlockungen süßer Verheißungen,
Begebe mich fortan in Gefahr, will ergründen die Geheimnisse der Nacht.
Kein Blick zurück, kein Zögern, keine Reue.
Der Tod mir von nun an jedes mal sein kaltes Lächeln schenkt.
Mein Blut, mein Leben, es mir nicht mehr gehört!

Bin jetzt bereit zu durchdringen den Schleier der Ewigkeit!


Iwana


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