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Über die Erwählten des Hauses Lucius |
10.08.2004 - 00:57 |
In dem Jahr, in dem ich erwählt wurde, war ich kaum in der Lage zu begreifen, was eigentlich mit mir geschah. Die Erkenntnis überkam mich erst nach und nach. Anders hingegen war es bei den anderen Erwählten, welche ich im Hause Lucius traf. Ich kann mich noch recht lebhaft an sie erinnern, trotz der vielen Jahre.
Als erstes wurde mir Karl vorgestellt. Karl war zu dem damaligen Zeitpunkt der Majordomus des Hauses. Ihm oblagen zahlreiche Aufgaben, angefangen von Dingen der... [unleserlich] ... die er stets korrekt und akkurat ausführte. Er machte immer einen sehr intelligenten Eindruck auf mich. Zudem wusste er, wann man diese Intelligenz zeigen sollte und wann nicht. Von ihm lernte ich zahlreiche Grundlagen das Haus betreffend und auch in andere wichtige Angelegenheiten wies er mich ein. So zum Beispiel in die... [Verätzung] ...was ich zwar damals noch nicht zu verwenden wusste, was mir allerdings in meiner weiteren Existenz von großem Nutzen sein sollte.
Auch hatte ich den Eindruck, dass er oft verkannt wurde und man ihm nie die gebührende Wertschätzung entgegen brachte. Das Haus war sich zweifelsohne seiner zahlreichen Talente bewusst, dennoch waren die ihm übertragenen Aufgaben zuweilen von recht banaler Natur. So bediente er im Jahre 1999 die Gäste des Hauses wie ein Kellner, war er doch selbst einer der Gastgeber.
An besagtem Abend begegnete ich auch Chantal, wenn auch nicht zum ersten Mal. Wie ich, erst in diesem Jahr erwählt, allerdings... [Verätzung]... Sie vermochte die neuen Umstände weit schneller einzuordnen als ich. Sie war wohl aufgrund ihrer Jugend offener für solche Dinge oder sie hatte eine Affinität zur dunklen Seite. Genau konnte ich es nie erfahren, da... [Brandfleck] ...sie erschien mir gewitzt und aufgeschlossen. Dennoch schwebte stets eine Art dräuendes Dunkel über ihr. Damals nur eine Ahnung, erwies sich dieses Dunkel als sehr real, spätestens als... [Tinte verblichen] ...mich sehr betroffen machte.
Dieser Vorfall löste eine Kette von Ereignissen aus, die Chantal schließlich an einen gänzlich anderen Ort führten. Eine fatale Entscheidung, denn...[Dokument beschädigt]...ohne jeden Zweifel unter anderen Umständen nicht geschehen wäre.
Isabell hingegen war von gänzlich anderer Natur. Ihr merkte man immer an, dass sie einen besonderen Platz im Haus verdiente. Wie sich später herausstellte, verfügte sie eben über jene Eigenschaften, die sie prädestinierten um...[Brandfleck]...was sich schließlich auch so fügte. Und seit dem ergänzt sie die Symphonie des Hauses mit ihren ganz eigenen Tönen.
Schwieriger einzuschätzen war Kevin. Von allen hatte er es am schwersten, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich damals selbst stark an seiner Ausbildung beteiligt war. Gemeinsam mit Morgana versuchte ich seinen moralischen Kompass neu auszurichten. Allerdings muss ich gestehen, dass wir bei diesem Unternehmen...[Brandfleck]...sich auszahlte, trotz allem.
Ich teilte einen weiten Weg meiner Existenz mit ihnen. Ich weiß nicht, was aus ihnen wurde, denn wir verloren uns irgendwann aus den Augen. Zum letzten Mal sah ich sie beide zu der Zeit als... [Dokument nach dieser Stelle stark beschädigt; Restaurierung ausgeschlossen]
(Fragment entnommen aus „Rijksvogts Erinnerungen“, Kapitel VI, Seite 156) |
Sid |
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