Chroniken » Chroniken VI. - Die Zeit der Toten: Berichte und Erlebnisse vom Hof der Nacht im Jahre 2009 |
2009.01.17 - Vergehen: P.2009-01-17.VER.EM |
26.01.2009 - 11:34 |
Bericht über das Treffen des Hofes der Nacht am 17.01.2009 in Herne, das dem Titel "Vergehen" folgte.
Lawrence nennt sich Hausältester des Hauses Magnus und begrüßt die Gäste nach einer Erwählten eines anderen Hauses. Dieses Treffen stand für AiDo unter einem schlechten Stern. Erst verlor er einen der wichtigsten Hinweise seit langem, sein Rettungsversuch schlug fehl und dadurch fühlte er, wie er immer mehr seine Kontrolle über diese innere Wut verlor, die ihn immer das Gesicht verlieren ließ. Das durfte natürlich nicht geschehen! Auch Philippe war an diesem Abend mehr als aufgebracht. Die Entführung Caras und das er seit einem Monat kein Blut mehr getrunken hatte, ließen seine Laune wahrlich nicht steigen. Es war verwunderlich, das wir zuerst von einer Erwählten der Victoria empfangen wurden und anschließend Lawrence uns als Gastgeber und Hausältester des Hauses Magnus begrüßte. AiDo vermutet, das es damit zusammenhängt, das die Kunst im Vordergrund stand und Haus Magnus Schirmherr der Veranstaltung war, während das andere Haus für die Unterhaltung sorgte. Aber das sind nur Vermutungen, denn es wurde an diesem Abend nicht geklärt, wie es zu dieser Konstellation kam.
Philippe gab sein Versprechen an diesem Abend kein Blut eines Sterblichen zu nehmen. Während Philippe mit Lawrence sprach, wurde diesem klar, das Philippe in seinem Zustand an diesem Abend für ungewollte Überraschungen sorgen könnte. Deshalb rang Lawrence ihm das Versprechen ab, an diesem Abend keinen Sterblichen etwas zuleide zu tun und von keinem zu trinken. Zähneknirschend und nicht erfreut darüber gab Philippe dieses Versprechen.
Selene wirkt beruhigend auf Philippe und wird unter seinen Schutz gestellt. Philippe lernte eine neue Geprägte am Hofe der Nacht kennen, die mich von der Statur ein wenig an Cara erinnerte. AiDo warnte sie eindringlich davor, sich allzu sorglos auf Personen einzulassen und gerade Philippe sei an diesem Abend sicher nicht der richtige Gesprächspartner, besonders als AiDo das Glitzern in den Augen Philippes sah. Der allerdings versicherte AiDo und Selene, das er sie unter seinen Schutz stellen werde und sicher nicht daran denke, ihr ein Leid zuzufügen. AiDo hatte auch den Eindruck, das Philippe durch ihre Anwesenheit eine ähnlich beruhigende Wirkung erfuhr, wie vorher bei Cara.
Der Abend war der Kunst gewidmet und zeigte diese in verschiedenster Form. Es wurde wieder ein Abend der mit künstlerischen Beiwerk geschmückt wurde. So stellte Sophie Mechla einige ihre Fotografien aus und eine AiDo noch unbekannte andere Fotografin zeigte ihre Werke. Es gab auch Kunst in Form von Malereien, Installationen und ebenfalls gab man den Gästen die Möglichkeit sich künstlerisch zu betätigen. Allerdings wurde diese Kunst nach AiDos Meinung nicht wirklich gut präsentiert und vorgestellt und einige der Anwesenden beschädigten auch Kunstwerke, ob nun absichtlich oder nicht.
Die besondere Kunstform an dem Abend galt dem Poem und es wurde ein Poetry Slam ausgetragen. Fünf Angehörige des Hofes der Nacht stellten sich den Anwesenden und trugen Gedichte vor. AiDo war sich sicher, das viele von sich und bestimmten Wahrheiten sprachen. Am deutlichsten zeigte sich das wohl im Zitat von Vicente als er sprach; "Ich bin (ein) das Nichts". Es gab dann die Möglichkeit mit Hilfe von vorher verteilten Steinen für die jeweilige Person zu stimmen. Es wurden eigentlich Lawrence und Vicente auserwählt, allerdings verzichtete Vicente auf die zweite Runde zugunsten von Jerome, der daraufhin die zweite Runde für sich entscheiden konnte mit einem Gedicht über das Vampirtum. (Leider sind keine weiteren Einzelheiten zu den Vorträgen möglich, da AiDo sich diese nicht hatte merken können. Anm. EM)
December sprach erneut in Rätseln und schrieb eine weitere Prophezeiung auf, die übertüncht wurde. AiDo hatte nun endlich die Möglichkeit gefunden, der mysteriösen Dame des letzten Treffens den Namen zu entreißen und sprach mit December, so heisst diese Dame, über die neue Prohpezeiung, die diese an die Künstlerwand schrieb. Leider gab es nicht wirklich neue Erkenntnisse, ausser das sich irgendjemand davon verärgert, belästigt fühlte oder darüber erschreckt hat und versucht hatte, mit roter Farbe die Prophezeiung unkenntlich zu machen. December selbst wurde an dem Abend sehr erschreckt, als verschiedene Personen versuchten sie zu berühren und sie dadurch die Gedanken und Gefühle dieser Personen schmerzhaft wahrnahm.
AiDo tat konsequent den nächsten Schritt und verließ das Haus Saintclaire. Dieser Abend war auserwählt das Ende einzuläuten und ehrenvoll den Weg zu gehen, den AiDo gewählt hatte und für den er sein Wort gab. Als erstes musste er dafür sorgen, das die Personen, die ihm am Herzen lagen geschützt werden und er teilte Philippe mit, das der Fall eingetroffen war, von dem er zu Anfang, bevor er Teil des Hauses geworden war, gesprochen hatte. Philippe wollte es nicht wahrhaben und versuchte AiDo davon abzuhalten, aber für ein Ehrenwort gab es kein zurück mehr. Um die Szene nicht zu groß werden zu lassen, gab AiDo Philippe den Hinweis, das Sir Archibald derjenige sei, weswegen sie damals das Gespräch hatten, worauf Philippe Sir Archibald dafür verantworlich machen wollte, das AiDo das Haus verlassen hatte. Aber mit der Zeit schien er sich zu erinnern und wurde ruhiger, bat allerdings AiDo, auf Schloß Arnsberg zu erscheinen, doch dazu ist es nicht mehr gekommen.
Der Rat der Sieben trat zum ersten Mal öffentlich auf und statuierte ein Exempel an Sierra. Beim letzten Treffen wurde die Kalifigur des Hauses Fox entwendet und tauchte anschließend bei Dory Ann aus dem Hause Nekhrun wieder auf. Das dies natürlich einem Herrn Nekhrun nicht recht sein kann, ist wohl verständlich und so setzte ebendieser alles daran, den wahren Dieb zu finden. Wenn noch an dem besagten Abend keine Zeugen auffindbar waren, so gab es dann plötzlich derer drei, die behaupteten, das Sierra derjenige war, der den Diebstahl durchgeführt hatte und anschließend die Figur in Dory Anns Tasche gepackt hatte. AiDo führte noch ein persönliches Gespräch mit Sierra und er sagte ihm, das er es war, allerdings nicht freiwillig. Mehr wollte er dazu nicht sagen. Allerdings reichte dies Nekhrun und dem Rat der Sieben bereits aus, um einen Sündenbock zu wählen und diesen öffentlich hinzurichten. Dies tat man, um den anderen zu zeigen, das dieser Rat ein Recht darauf hat so etwas zu tun. Es war symbolisch und AiDo tat es um Sierra leid, aber er sieht ein, das der ehemalige Vampirjäger den Bogen bereits zu sehr überspannt hatte. Allerdings empfand er die "Show" die diese Vampire lieferten unter all dem, was für einen Vampir ehrenhaft sein sollte. Das die Ältesten sich soweit herabgelassen haben, ist in AiDos Augen eher ein Grund dieses Gremium als handlungsunfähig zu bezeichnen.
Ein weiterer Teil des künstlerischen Programm wurde von einer Dame des Hauses Bassareus gestaltet. Auch Gesang durfte natürlich an solch einem Abend nicht fehlen und zu AiDos Missfallen trat eine Sängerin auf, die dermaßen hochfrequente Töne von sich gab, das er fast daran glaubte, das diese als Waffe gegen die Vampire eingesetzt werden sollten. Er flüchtete und überließ anderen den "Genuss" dieses künstlerischen Beitrags. Allerdings wurde ihm gesagt, das einige, besonders menschliche Personen, diese Gesangseinlagen durchaus wohlwollend gegenüber gestanden hatten.
Der nächste Schritt für AiDo stand an und er erlöste das Haus Fox von seinem Fluch. Nachdem sich die Aufregungen wegen der Exekution und des Poetry Slam gelegt hatten, trat AiDo zu Sir Archibald und sagte ihm, das es soweit sei. Sir Archibald danke AiDo für seine Dienste um die Lösung des Fluches des Hauses Fox und bat ihn sich etwas für seine Dienste zu wünschen. AiDo wünschte sich und bekam die Kalifigur, die er freiwillig, ohne Zwang und ohne ein Geschenk von Sir Archibald zu sein, an sich nahm. Damit wurde der Fluch von Haus Fox an AiDo, dem Einzelgänger weitergeben und Sir Archibald machte ihm ein weiteres Geschenk. Eine Schatulle mit Steinen, die helfen sollen, den Fluch der Kalifigur zu brechen. AiDo bedankte sich und nahm die Sachen an sich.
Herr Berg wurde "geküsst" und darüber bald wahnsinnig. Eine weitere Begebenheit ereignete sich kurz nachdem AiDo die Kalifigur an sich genommen hatte. Plötzlich taumelte Herr Berg auf Samsara zu, erwischte gerade noch den Stuhl, sich zu setzen, und stammelte, wie von Sinnen... ich habe einen Kuss erhalten. Er wollte weder sagen von wem, noch, was die Folgen wären. Lady Samsara erzählte AiDo später, das damit eine im Scherz geäußerte Prophezeiung sich erfüllte. Sie sagte irgendwann einmal zu Herrn Berg, der um Ihre Hand anhielt, genauso wie vor ihm AiDo, das ihre Bewerber entweder sterben oder verrückt werden würden. Der Zustand von Herrn Berg hielt noch lange an und AiDo hofft, das ihn endlich jemand erlösen würde, damit man sich nicht mehr mit seiner Gegenwart quälen müsse.
AiDo versucht den Fluch zu brechen und scheitert. Nachdem die Nacht vorbei und alle wieder in ihre Zufluchten verschwunden waren, begann der schwierigere Teil der Vereinbarung. Natürlich wollte er weiterleben und versuchte nun das Geheimnis der Steine zu entschlüsseln und sich diese nutzbar zu machen. Dazu traf er sich mit seinem alten Freund Dalai Getse. Er versuchte mit ihm zusammen die Tafeln zu entschlüsseln, was auch gelang. Sie gingen exakt nach der Anleitung vor und exakt zum richtigen Zeitpunkt wurden die richtigen Worte gesprochen und die Tafeln zerbrochen. Leider trat nicht das Ergebnis ein, das beschrieben worden war, nämlich, das Rauch aus der Kalifigur aufsteigen würde und diese zerbrechen würde.
Die Kalifigur wird versteckt. Die Kalifigur wird man nicht so einfach los, da diese die negative Eigenschaft hat, zu ihrem Besitzer zurückzukehren. Es musste dafür gesorgt werden, das diese Figur niemals wieder zu finden sei. AiDo wählte dafür einen hohen Berg aus und versuchte herauszufinden, wie weit er sich von der Figur entfernen konnte. Nachdem er dies in Erfahrung gebracht hatte, suchte er nach einem geeigneten Versteck und wurde in dem schroffen, abgelegenen Hochgebirge fündig. Dort gab er der Figur, die einen langen Weg hinter sich hatte, eine (hoffentlich) letzte Ruhestätte und baute für sie einen kleinen Tempel, den er von außen so gut verschloss, an einer so gefährlichen Stelle und so perfekt tarnte, das er sicher sein konnte, das diese Figur von keinen anderen mehr gefunden werden kann.
Vergehen, Frieden und Bezahlung einer Ehrenschuld. Da AiDo nun wusste, das jeder, mit dem er nun zu tun habe würde, Probleme bekommt und das jedes Haus, das ihn aufnimmt für immer verdammt wäre, entschloss er sich, den Fluch auf die einzige, ehrenvolle Art und Weise zu beenden, die er kannte, seinen Selbstmord. Er bat mich in der Nacht des 25.01.2009 auf den vom ihm gewählten Berg. Ich wachte in einem Hubschrauber dort auf. Er diktierte mir diesen Bericht und bat mich, die Schatulle, in der die Steine enthalten waren, an mich zu nehmen und seinem Besitzer zurück zu geben, wenn ich am Hof der Nacht auftauchen würde. Er trug einen komplett weißen asiatischen Anzug, sein Schwert lag vor ihm und er blickte gen Osten, wo die Sonne jeden Augenblick die mir unbekannte Bergkette überwinden müsse und am Himmel erscheinen würde. Gefasst und mit einem Lächeln auf den Lippen sagte er mir, das es nicht besser für ihn hätte enden können und das er mit seinem Tod mehr helfen könne, als wenn er weiter dieser Farce am Hofe der Nacht hätte ohnmächtig beiwohnen müssen. Der Himmel rötete sich, die Sonnenstrahlen brachen hervor und tauchten alles in goldenes Licht. Während ich staunend den Beginn des neuen Tages heranbrechen sah, ging AiDo in Flammen auf und ohne einen Ton des Schmerzes verbrannte er zu Asche. Ich sammelte gerade noch ein wenig Asche in ein kleines Röhrchen ein, als sich ein Wind erhob und die Asche in alle Winde zerstreute. Der Pilot reichte mir ein Glas Wasser und eine Tablette und nachdem ich eingeschlafen war flog er wieder zurück.Es wurde mir später gesagt, das der Pilot, der einzige, der mit mir auf diesem Berg war, sich ebenfalls auf die Art der Samurai das Leben genommen habe, um das Geheimnis zu wahren.
gez. Erich Miles
i.A. AiDo Toyotomi (nach Diktat verstorben) |
Erich Miles |
gedruckt am Heute, 21:18 |
|
http://www.theater-der-vampire.de/include.php?path=content/content.php&contentid=955 |
|