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Haus Santapaola - Das Haus der immerwährenden Suche
"In der Dunkelheit sind jene, die nur die Welt anbeten,
aber in größerer Dunkelheit solche, die nur das Unendliche anbeten.
Jener, der beides akzeptiert, rettet sich vor dem Tode durch das Wissen um das Erstere
und erlangt Unsterblichkeit durch das Wissen um das Letztere.
(Upanishaden, geheime Sitzungen)
"Dies Geschöpf der Finsternis erkenn' ich
Für meines an."
(William Shakespeare)
Erice 1990
Madonna Mariella in ihrem hohen Lehnsessel streckte die Hand nach dem fast erloschenen Feuer im Kamin aus. Es war still in dem großen Haus obwohl es zu der Zeit von Besuchern nur so atmete. Sie konnte ihre Familie durch die Wände spüren. Aber das Feuer, es wollte sie nicht wärmen.
Auf ihrem Schoß lag eingerollt die Hoffnung auf die Zukunft. Celeste hatte nicht schlafen können und war vertrauensvoll zu ihr hoch gekrabbelt. Sie wusste ja nicht, was sie war. Noch nicht.
Die Kleine war das Kind ihrer Enkelin und Mariella liebte sie abgöttisch.
Eine Träne stahl sich aus ihrem Augenwinkel und Marielle wischte sie zärtlich fort. Sie musste aufpassen, dass sie sie nicht mit ihren glasscharfen Nägeln verletzte.
Die Ombra war keine zwei Wochen tot, und sie konnte bereits die Veränderungen bei dem Kind bemerken. Bis zu Letzt hatte sie gehofft, der Fluch würde jemand anderes treffen. Aber er war gnadenlos.
Wie das wohl sein würde, zu sterben in dem Wissen, jemandem all seine Erinnerungen und die Schuld aufzuladen, der ein unschuldiges Kind war. Selbst im Tod noch jemand anderes zu vernichten.
Auch ihr würde dieses Schicksal nicht erspart bleiben. Als Sie damals Ihre Ahnin ins Licht führte, wusste sie, was sie erwartete, aber dieses Kind hatte keine Wahl.
Vielleicht hatte ihr Chronist tatsächlich eine gute Spur gefunden. Deutschland also. Die Karten und auch das Pendel hatten eine eindeutige Sprache gesprochen. Trotz ihrer Schuld war die verstorbene Ombra ihr eine gute Freundin und Ratgeberin gewesen. Dennoch war es noch nicht an der Zeit. Celeste musste lernen, Ihre Bürde zu tragen, die neue Ombra zu werden. Also Geduld.
Vorsichtig ohne sie zu wecken, bettete Mariella das Kleinkind auf den Divan.
Sie hatte zu tun. Sie hasste sich dafür, aber ihre Familie brauchte sie noch.
Der samtene Hausmantel wurde zu einer gemütlichen Decke für das schlafende Mädchen.
Zeit für die Jagd.
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Alle weiteren Informationen über dieses Haus sind nicht öffentlich zugänglich.
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