4.7. Maßlosigkeit - Unersättliche Gier |
|
Maßlosigkeit
Menschen lieben nur,
Fordern gar von der Natur,
Was sie zur Zeit nicht haben,
All wirklich wertvoll` Gaben,
Zum stillen ihrer Gier.
Das Ich regiert - und nicht das Wir.
Maßlosigkeit – sie verbindet alle Todsünden in einem grotesken Tanz. Nichts stillt diese Gier, nichts stoppt diese Wut, nichts lässt diesen Hass erkalten, nichts kann diesen Rachedurst stillen, nichts befriedigt diese Wollust… doch ebenso grenzenlos erscheint die Liebe, die Güte, die Großzügigkeit, das Interesse.
Wieso erkennt er nicht die Grenzen, wieso überschreitet er eine jede, auf die er trifft? Er ist maßlos in all seinem Tun, in all seinen Gefühlen, in all seinem Denken und Handeln. Es ist gefährlich, es ist bedauernswert.
Nichts stoppt einen Vampir, der dieser Todsünde verfallen ist.
Er ist laut, er ist aufdringlich, er ist übertrieben. Ganz egal auf was sich sein Interesse konzentriert, er ist grenzenlos, maßlos.
Ohne Maß – ohne Verstand.
Er nährt sich nicht – er frisst, er trinkt nicht – er säuft, er liebt nicht – er verbrennt, er hasst nicht – er vernichtet, er spricht nicht – er schreit, er weint nicht – er vergeht. Bei jeder Begegnung mit ihm leuchtet nur ein Gedanke im Kopf seines Gegenübers: „STOP“. Doch ein Halten gibt es nicht – oder viel zu spät.
Wer der Maßlosigkeit verfällt, der verliert den Blick für das Verhältnis, das Augenmaß für die Balance von Ursache und Wirkung - stattdessen regiert das Extrem. Wie ein Süchtiger kann er sich nicht mehr beschränken. Qualität wird unwichtig, es zählt nur Quantität, nur Masse. Bei Vampiren bedeutet dies häufig, dass sie mehr Blut trinken, als sie eigentlich benötigen würden. Der Maßlose kennt auch da keine Grenzen mehr und trinkt häufig weiter, auch wenn der Blutdurst gestillt ist.
Bei Manchen äußert sich die Maßlosigkeit nicht im Allgemeinen, sondern speziell auf eine Sache begrenzt, die dann aber ins Unermessliche gesteigert ist. Dass kann eine Fixierung auf ein Objekt sein, die zu einer Besessenheit wird oder ein zwanghafter, völlig übersteigerter Sammeltrieb. Auch die Sucht nach etwas, einer Handlung oder einer Sache kann in den Exess der Maßlosigkeit führen.
Ein Kennzeichen der Maßlosigkeit ist, dass sie im Gegensatz zu beispielsweise der Wolllust ohne eine emotionale Befriedigung, ohne Genugtuung und ohne ein Gefühl der "Sattheit" bleibt.
Denn Befriedigung wird der Maßlose nie finden...
Hier eine Liste der möglichen Ausprägungen:
Äußerlichkeiten:
- fettleibig oder aufgedunsen
- stark gerötete Haut (vom übermässigen Bluttrinken)
- Eine Veränderung (rot) der Augen, Pupillen durch die ständige Übersättigung mit Blut
- Vergrößerung der Fangzähne oder Verlust der Möglichkeit, die Fangzähne einzufahren
- dicke, blaue Adern, die deutlich sichtbar unter der weißen Haut zu sehen sind
- heruntergekommene oder übertrieben modebewusste bis groteske Kleidung
- unscheinbar oder grell geschminkt
- jedes Extreme ist denkbar
- Zwangshandlungen, wie ständiges Reiben der Hände
- Unkontrollierbare motorische Störungen, zum Beispiel ein Zucken der Augen, Mundwinkel oder Händezittern
Innere Haltung:
- Unberechenbarkeit
- extrem forderndes oder extrem großzügiges Wesen
- sehr wechselhaft
- Übersteigerte Ungeduld
- Besessenheit von einer Sache oder Handlung
- Zwanghaftes Töten jedes Opfers beim Trinken
- krankhafte Fixierung auf ein bestimmtes Objekt
- Beliebige Süchte
- Sadismus oder Masochismus
|
|
|
Datum: |
|
08.07.2004 |
Autor: |
|
Mirko |
Abrufe: |
|
4164 |
Favoriten: |
|
2 |
Benutzer: |
|
177 |
Bekanntheit: |
|
18% |
|
|
|
|
|
|