2011.05.28 - Kumbh Mela: Tabula Rasa |
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Trick me ones, shame on you
Trick me twice...
Die Villa wartete dunkel und leer auf sie.
Wie eine kalte, tote Mutter die ihr Kind mit offenen, leichenstarren Armen empfängt, es aber nicht mehr umschließen kann.
Die Leere zwischen ihr und den Wänden schien unerträglich. Er war fort...
Ein Zustand den sie nur zu gut kannte, der sie aber noch nie so schmerzlich verletzt hatte wie in diesem Moment.
Wie hatte sie sich geweigert ihn allzu sehr an sich heranzulassen.
Seine Art sein Wesen, die Statur, die blonden Haare, sein Raubtierlächeln. Alles an ihm hatte sie schon am Anfang an Raphael erinnert.
Er erschien ihr so perfekt.
Perfekt um den gleichen Fehler von damals nicht zu wiederholen, um genügend Abstand zu wahren und sich niemals verletzen zu lassen.
Sie wollte ihn auf dem Höhepunkt seines Daseins vernichten. Gegen ihn gewinnen, wenn er am stärksten war, doch sie hatte den Moment verpasst.
DAS was da am Abend des Kumbh Mela gegen sie gespielt hatte,
DAS was so leidenschaftslos und abwesend gegen sie verloren hatte,
war nur noch ein müder Abklatsch von Vincente und hinterließ bei ihr nur einen faden Geschmack von Verlust.
Dummes kleines Menschenherz, hatte ich dich doch tot gewähnt.
Sie blickte an sich herab, ihr Gesicht und ihre Augen waren immer noch gerötet,
ein Bild tauchte vor ihr auf:
Dory-Ann wie sie weinte und mit halb erstickter Stimme murmelte "Niemand weiß, was er für uns bedeutet!".
Wie gerne hätte sie ihr das Ganze erspart und auch den Gastgebern.
Sie richtete sich auf und zog sich ihr neues Kleid an. Sie richtete ihre Haare.
Sie ließ den kleinen Stein der Erinnerung den ihr Astarte gegeben hatte, in ihrem Würfelbeutel verschwinden.
Was war nur aus dem kleinen Mädchen von der Straße geworden?
Sie blickte auf den Tisch.
Drei Umschläge lagen da,
sie hatte sie schon mit den Namen der Empfänger versehen,
einer war für Drago,
einer für Jean,
der dritte Name war durch die andern beiden Umschläge verdeckt.
Sollte Vincente jemals zurückkehren, war sie sich nicht sicher ob sie ihn sehen wollte,
er würde sicher an seiner, sich selbst gestellten, Aufgabe zerbrechen...
...und er würde es mit einem Lächeln tun. |
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Datum: |
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01.06.2011 |
Autor: |
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Fey |
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