2011.09.10 - Zwiegespräch |
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Licht...
...Dunkelheit.
"Hörst Du? Er ruft.“
"Ich spüre es."
"Du weißt, es ist nicht mehr lang. Es wird Zeit. Die Nebel lichten sich schon."
"Ja, es wird Zeit. Die Dämmerung naht."
Traumwellen gleich flutet das gedämpfte Licht in den Saal. Kein Laut, nur das Rascheln ihres Kleides, das wie das leise Rauschen des Windes in den Blättern klingt.
Schattenspiele tanzen über die Wände, wie lebendige, fliessende Gedanken, flüssiges Dunkel. Kein Ton, nur das leise Rascheln umgeschlagener Buchseiten, die wie eine Antwort widerhallen.
Anmutig? Nein. ätherisch... Das trifft es eher. Und das Weiß steht ihr so gut.
Sie berührt seine Hand.
Elegant? Nein, steinern... Das trifft es eher. Kaltes Schwarz trägt er, kaltes Schwarz ist er.
Er berührt ihre Hand.
Sogleich erfasst sie eine Welle von Eindrücken, Gefühlen, Gedanken. Gewohnt, doch jedes Mal aufregend und neu. Was würde es dieses Mal sein? Sie sieht, sie spürt, sie liest Bilder, schmeckt Farben und riecht Eindrücke.
Er beobachtet, kostet von der Flut der Eindrücke wie von einem edlen Wein, schmeckt eine Probe, prüft und wägt sorgfältig ab. Drehende Räder in drehenden Rädern. Gewohnt, doch jedes Mal faszinierend und neu. Was würde es dieses Mal sein? Er bewertet, denkt, er studiert Szenen, sieht Töne und liest Gedankenbilder.
Sie sieht in an:"Du weißt, es ist nicht mehr lang. Es wird Zeit, meine Nacht. Feuer..."
Er erwidert ihren Blick:"Ja, es ist nicht mehr lang. Es wird Zeit, mein Mond. ...und Blut." |
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Datum: |
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16.09.2011 |
Autor: |
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Mercurius |
Abrufe: |
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1961 |
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