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2011.10.29 - Tanz der Schatten: Tanz unter Bestien - Kapitel 1 |
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Es fiel mir unsäglich schwer auf der Fahrt mich der Konversation anzuschließen. Dabei hatte sich das Haus Nekhrun solche Mühe gegeben. Lilith plapperte unermüdlich in ihrer erquicklichen Stimmung. Mir jedoch versagte jeder klare Gedanke und wurde erstickt in dem dicken Klumpen, der sich in meinem Hals und auch
leider meiner Magengegend gefestigt hatte.
Dabei war der Nudelauflauf mit Parmesan so köstlich!
Es bedurfte schon vieler Mühe, unbekümmert mich der Gesellschaft einzufügen. Wir wollen doch kein Weichei sein, liebe Lilly!
Je näher wir München kamen, umso mehr schwirrten mir die Gedanken in meinem Kopf. Das Haus Chimaera. Das Haus der Bestien. Sicherlich zeigte sich die Neugierde in mir, welche die Chance ergreifen wollte, etwas mehr über die Hausangehörigen und vor allem die Gräfin zu erfahren. Sie erschien bisher immer so undurchsichtig, fast schon mystisch. Ihr Verhalten kam mir niemals bestialisch vor, und dennoch hörte man immer wieder welche seltsamen Vorgänge in ihrem Haus geschehen sollen.
Und genau dort würden wir heute sein. Unter Bestien. Ich machte mich schon gefasst auf die Anwesenheit von seltsam kreierten Wesen. Züchtungen aus Tier und Mensch. Simon würde sicherlich wieder mit vollem Stolz neben seiner Gräfin wandeln. Unbewusst dabei wirkend wie ein kleines Schoßhündchen. Würde er es wagen die brisante Konversation vom letzten Ball zu wiederholen? Würde er mich abermals überreden wollen, gegen die Vampire aufzulehnen?
Narr! Köder woanders deine Versuchskaninchen!
Die Entscheidung, den Schutz vom Hause Nekhrun zu erbitten, erwies sich für mich als die Richtige. Nicht nur weil Lilith mit von der Partie war, sondern ich fühlte mich hier gut auf gehoben. Astarte ist so einfühlsam und ihre Anwesenheit schmeichelt ungemein. Fast schon mütterlich beantwortete sie jede Frage, die aus Liliths Mund schoss.
Sin kam mir wie eine wandelnde Parfümwolke vor. Sanft und doch den schweren Geruch von Moschus in sich tragend. Es hat irgendetwas Beruhigendes. Daneben verzückte Feys funkelnde Augen. Sie selbst stammt aus dem Haus Asusena. Mir schien, als könne sie es kaum erwarten. Irgendwie scheint sie ein wenig verändert. Positiv. Ob Vicentes Verschwinden der Grund dafür ist?
Ich werde es sicherlich nicht erfragen, sondern genieße die für mich positive Verwandlung.
Nur Dory Ann war sehr ruhig. Einzig ihr Lächeln war zu erkennen, so sanft und doch verheissungsvoll...irgendwie. Es ist schwer das zu beschreiben. Einfach faszinierend. Sie wirkt auf mich wie
eine flauschige Raubkatze, die ihre Beute vor dem Verzehr noch zu einem heissen Kakao und Schokoladenkuchen einlädt.
Die letzten Meter zu Fuß zu dem imposanten Portal der Residenz der Gräfin.
Am liebsten hätte ich mich an Astarte geklammert, welche sich in unsere Mitte gestellt hatte.
Na, zumindest sah der Butler am Eingang wie ein normaler Mensch aus. Keine Hyäne oder dergleichen, die sabbernd um Eintritt bat.
Der Saal an sich war sehr schlicht gehalten, fast schon ein wenig kühl. Die vereinzelten Kerzen bemühten sich, ein wenig warmes Licht in die Atmosphäre abzugeben.
Kaum hatte man sich zu einem kleinen Begrüßungspläuschchen zusammengesellt, hüpfte Slyphide in ihrer ihr eigenen Heiterkeit in den Saal hinein. Überschwänglich freudig begrüßte sie ihre Hausangehörigen.
Wäre sie nicht eine Unsterbliche, würde ich glatt behaupten, sie hätte rosa Wangen vor lauter Freude und Euphorie. Sie wurde direkt aufgeklärt, welche Sterblichen für heute Abend ihre Schutzbefohlenen waren. Die Sicherheit stieg mehr und mehr und ich konnte nun ein wenig entspannter die Anwesenden betrachten.
Doch uns fiel allen rasch auf, dass die Gastgeberin noch gar nicht anwesend war. Irgendwie machte mich dieser Umstand unruhig. Aber nicht lange.
Der Nicht-Hyänen-Butler lies ein kleines Glöckchen erklingen und kündigte die Gastgeberin an. Na, jetzt waren wir aber alle mal gespannt!
Mir blieb im ersten Moment der Atem weg. Nun gut, dass Gräfin es beliebte ihre Gefolgschaft gerne an der Kette zu führen, war nicht neu. Aber so viele?
Ysadora ließ uns gerne Zeit, diesen Eindruck zu verinnerlichen. Schliesslich musste man dieses Bild genauer betrachten. Die unterschiedlichen Menschen? Wesen? ...whatever... boten schon ein äußerst beeindruckendes Bild. Hüpfte dieses zerlotterte Ding da tatsächlich auf die Brüstung der Treppe, auf der diese imposante Gruppe sich plazierte? Hoffentlich hatte es keine Flöhe und die Brüstung eine gutes Fundament.
Was dann geschah war beeindruckend... lehrreich. Eine Lektion die sich beide Seiten hinter die Ohren zu schreiben hatten. Die Unsterblichen und die Sterblichen.
Demonstrativ wurde uns Sterblichen bewusst gemacht, in welcher Gesellschaft wir uns befanden. Tödliche Gesellschaft. Wir waren ein Teil ihrer, aber nicht der stärkere.
Zum Glück konnten Lilith und ich alsbald in den Schutzkreis der Nekhruner treten.
Einzig und allein Rogan, ein etwas mutiger Sterblicher und auch Geprägter blieb mit seiner Begleitung allein zurück. Ohne Schutz.
Schnell eilte eine Vampirin mit blauen Haaren zu den beiden, um die beiden Geprägten aus ihrem Dilemma zu befreien. Und fast hätte sie es geschafft! Wären da nicht die schneidenden Worte der Gräfin gewesen. Sie gebot, dass Rogan an diesem Abend KEINEM Schutz unterstand. Und die Vampirin selbst, Victoria genannt, musste sich der Demütigung beugen, und den Schutz der Gräfin selbst annehmen. Selbst ich verstand, das dies ein eindeutiges Zeichen war, dass sie selbst wohl dann kein Haus sein konnte. Welch Schmach. Kicher.
Nunja. Das Kichern verging mir dann rasend schnell. Ich konnte mich von jenem nicht ordentlich verabschieden, da der Schock mir wie eine Faust in den Bauch gerammt wurde.
Simon! Sicherlich viel mir auf, wie blass er war. Das Licht im Saal tat sein übriges. Aber Ysadoras Worte klärten alles auf. Klar und ungnädig verwies sie darauf hin, dass Simon...nun ein Unsterblicher war.
BITTE? SIMON? SIMON KRIEG? Der Verfechter der Menschenrechte? Der Ritter der Schutzbedürftigen? EIN VAMPIR? Ich muss lachen... nein... schimpfen... fluchen... lachen...
Ich halte das nicht aus! Es war eine Schmach, bitter und ungenießbar. Erbärmlich kam es mir in den Sinn.
Wie tief konnte man in seinem Fall sinken. Und ja, die Gräfin wies explizit noch darauf hin, dass dies eine Lektion war!
NARR! |
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Datum: |
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31.10.2011 |
Autor: |
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Eresh´Kigal |
Abrufe: |
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Das abschließende Gefauche des Hauses Chimaera um somit den Ball zu eröffnen, riss mich aus diesem Schock heraus, und rasch wendete ich mich ab.
Lilith starrte mich ebenso fassungslos an. Natürlic...
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