2018.04.20 - Prolog: 8 Tage, 8 Nächte |
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Schloß Martfeld, 20. April 2018, 21 Uhr
Als Du an diesem Abend Dein Zimmer betrittst, merkst Du, dass etwas anders ist. Du siehst Dich um und tatsächlich... ein großer Teil der wenigen Dinge die Du hier noch besitzt, ist verschwunden - darunter alles, was geschriebene Worte enthält. Lediglich ein leeres Notizbuch und ein Füller sind auf dem Tisch, sowie eine rote Stundenkerze, deren Anblick Dich gleichermaßen abstößt wie anzieht. Du trittst näher und siehst, dass daneben ein Brief liegt, mit deinem Namen darauf. Als Du ihn öffnest, hörst Du wie die Tür hinter Dir abgeschlossen wird.
„Du hast nun 8 Tage Zeit, um Dich vorzubereiten. 8 Tage in denen Du dieses Zimmer nicht verlassen wirst, und mit niemandem reden wirst. Du wirst Essen und Trinken erhalten, und solltest Du etwas benötigen, so wirst Du eine Nachricht schreiben.
Jeden Abend wirst Du diese Kerze für eine Stunde anzünden und meditieren. Beim ersten Mal wirst Du diese Nachricht verbrennen.
Sei allein mit Dir selbst. Werde Dir darüber klar, wer Du bist, und was Du hier willst.
Viel Glück.“
Du wirst diesen Raum erst am Abend des 28. April wieder verlassen. Bis dahin sind nur Deine Gedanken Dein Begleiter, die Worte die Du zu Papier bringst... und das Dienstmädchen, das Dir drei Mal am Tag wortlos eine schlichte Mahlzeit bringt. Und jedes Mal wenn der seltsame Duft der Kerze den Raum erfüllt, merkst Du, wie Dein Geist einen Schleier mehr fallen lässt, und Du Dich selbst, mit all Deinen Fehlern, Schwächen und Ängsten, ein wenig besser erkennst, und etwas weniger zu belügen in der Lage bist. Und jeden Morgen wenn Du in den Spiegel siehst, bist Du Dir etwas fremder... und etwas vertrauter.
Hinweis: Dieser Text ist eine haus-interne Szene für die beiden Sterblichen Amalia und Alexander |
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Datum: |
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21.04.2018 |
Autor: |
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Vania Juarez-Moreno |
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