Fey |
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Vampirin, Haus Asusena
(dargestellt von Sabine Heuer)
"Dreh dich nicht um, und lauf nicht weg.
Lauf nie davon vor etwas Unsterblichen, das erregt seine Aufmerksamkeit..."
(Das letzte Einhorn.)
"Ich will nicht für immer, ich will jetzt. Jede Menge jetzt."
(Aimée & Jaguar)
Die Gegenwart.
Nur ein weiterer Anfang.
Lucie war vergangen, doch was bedeutete das der Wiedergeborenen?
"Kommst Du noch auf einen Drink mit rauf?", der Junge lächelte Fey ein wenig verschlagen an.
„Oh ja sehr gerne, ich habe großen Durst“ antwortete die Vampirin ohne zu zögern.
„Ach ja?“, der Junge schien über die schnelle Antwort und den großen Zuspruch angenehm überrascht und versuchte Fey noch etwas zu reizen.
„Ich meine verträgt Du den überhaupt so viel? Denn nur Nippen gilt nicht!“
Als sie später seine Wohnung verließ gingen ihr diese Worte nicht mehr aus dem Kopf. Was hatte sie doch alles verpaßt, was gab es nicht alles zu entdecken? Fey war froh dass Dory-Ann sie doch noch zu der Zeremonie überredet hatte.
Es war das letzte Stück Vergangenheit, das sie hinter sich gelassen hatte und sie wußte, sie brauchte sich nicht mehr zu erinnern wer sie mal war.
Man muss alles auskosten und sie war noch blutjung, gierig darauf noch weitere Facetten kennen zu lernen. Seine Erregung und seine Angst waren letztendlich in Entsetzen umgeschlagen und das war eine explosive Mischung gewesen. Es war das erste mal seit langer Zeit, das sich Fey so gehen lassen hatte. Sie hatte sich auch lang genug verwehrt.
Sie hätte tanzen können so leicht fühlte sie sich und sie freute sich darauf nach Hause zu kommen und Dory-Ann zu berichten. Leid tat er ihr nicht, denn wie er selbst gesagt hatte - Nur nippen gilt nicht.
Rückblende.
Auf Anfang.
Lucie war tot, doch was bedeutete das der Wiedergeborenen?
Nur eine Hülle lag hinter ihr und ein flüchtiger Schatten eines verhassten Lebens.
Kalter Zorn flammte in ihr auf und vermischte sich mit den heißen Strömen, die Raphaels Blut in ihr hinterlassen hatten.
Sie war nicht länger Lucie, Sie war nun Luzia, wie Raphael sie immer zärtlich nannte. Doch wo war Raphael? Als sie erwachte war sie wieder allein. Doch dieses Gefühl kannte Sie.
Allein zu sein hatte mittlerweile fast etwas schmerzlich Vertrautes. Sie blickte an sich herab. Etwas schweres lag auf ihrem Schoß. Ein dunkles, seltsam eingeschlagenes Buch. Sie schlug es auf und begann zu lesen.
Als sie geendet hatte die Einträge zu verschlingen, wusste Sie welche schwere Bürde Sie trug und welche Last ihr Raphael auferlegt hatte, doch die letzte Seite fehlte. Wie konnte er ihr so etwas nur antun? Sie hatte gerade wieder angefangen an etwas wie Liebe zu glauben und dann wurde Sie wieder eines besseren belehrt.
Ihr Zorn wuchs ins Unermessliche. Aber so einfach würde Sie Raphael nicht entkommen lassen. Sie würde ihn finden, koste es was es wolle und Sie würde diese eine letzte Seite finden, die den Schlüssel beinhalten musste für ihre missliche Lage.
Rückblende.
Intermezzo.
Lucie war in die Nacht hinaus geflüchtet.
Der Geruch nach kranken und sterbenden Menschen und diese bedrückende Umgebung gingen ihr an die Nieren. Wie konnte das jemand länger als ein paar Stunden aushalten?
Sie konnte nicht glauben das Sie das als Luzia alles auch noch toll gefunden haben sollte. Sie konnte sich nicht an dieses Sarg Bett gewöhnen und würde am liebsten unter freiem Himmel schlafen so wie sie es früher oft getan hatte.
Sie wollte einfach nur Ihre Ruhe. Dieser komische Typ der seit diesem Abend ständig auf sie einredete ging ihr ordentlich gegen den Strich. Sie hasste es, wenn Menschen behaupteten sie zu kennen. Keiner konnte wissen wie es ihr ging. Warum versuchte man ihr dauernd Vorschriften zu machen? Endlich war sie ihren Idioten von Vater los, schon tauchten neue Nervensägen auf.
Es zog sie zu ihrem alten Unterschlupf, der nur ein paar 100 Meter entfernt war. Auf dem Weg dorthin sah sie nur fremde Gesichter. Die meisten trugen nur spärliche Kleider und beachteten sie nicht. Sie selbst trug das schlichteste was sie in diesem verdammten Gebäude gefunden hatte und selbst darin fühlte sie sich nicht sonderlich wohl.
Sie wollte sich einfach nur hinter kaltem Stein verstecken und alles vergessen. Doch seit dem sie hier war, prasselten ständig irgendwelche Erinnerungsfetzen auf sie ein, die ihr den letzten Nerv raubten. Und dann war da noch die Sache mit dem Trinken. Nichts schmeckte mehr, aber auch gar nichts! Nur dieses eklige Blut. Und das trieb sie fast zum Wahnsinn. Sie hatte schon versucht zu hungern aber das ging nicht lange gut. Aido hatte ihr einen Menschen gebracht als sie schon halb verhungert war. Das hätte er nicht tun dürfen. Der arme Kerl. Sie verlor fast den Verstand und es machte ihr sogar Spaß. Ein Lächeln stahl sich über ihr Gesicht bevor es ihr richtig bewusst wurde.
Nun war er tot...
Kurz bevor der Morgen graute ging Lucie zurück, und stahl sich heimlich in einen kleinen dunklen Raum wo sie den Tag über schlief. Sollte Aido ruhig einen Schreck bekommen wenn sie nicht in ihrem Zimmer war.
Der Schlüssel war gefunden worden, die letzte Seite umgeschlagen, doch der Schluß war gänzlich unerwartet gewesen. |
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Datum: |
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29.01.2005 |
Autor: |
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Fey |
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