Theater der Vampire - Vampire Live Rollenspiel mit Nordic LARP Elementen -
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2005.02.26 - Passion der 7: Der Beginn eines neuen Lebens

Wie in Trance folge ich Andrew die Treppen in den oberen Stock des Festsaales und spüre eine freudige Erwartung.

Der Balkon ist leer und kurz werfen wir einen Blick auf die Gesellschaft im Saal, ehe wir uns abwenden und Andrew mich ansieht. „Ich will es genießen...“, langsam streicht er mir über die Wange, „und beide Hände dazu benutzen können...“, damit zieht er mich an sich und ich lege den Kopf ein wenig schief, präsentiere ihm so meinen Hals. Einen Moment kann ich seinen Atem auf meiner Haut spüren, dann spüre ich einen kurzen Stich als er seine Zähne in meinen Hals senkt und beginnt zu trinken. Ekstase überkommt mich, überflutet meinen Körper wie eine Woge aus reinem Feuer. Andrew trinkt weiter, gieriger. Ich kralle mich an ihm fest, spüre wie meine Beine langsam nachgeben unter meiner schwindenden Kraft. Andrew hält mich noch einen Moment, doch dann fällt mir mein Blumenstrauß aus der Hand und als sei dies das Zeichen gewesen, sinken auch Andrew und ich langsam zu Boden. Ich spüre, wie mein Körper taub wird und langsam schließe ich die Augen.

Wie das Rauschen des Meeres höre ich das Blut in meinem Körper rauschen, gepaart mit dem dröhnenden Schlag meines Herzens. Langsam, ganz langsam, versiegt jedoch das Rauschen und aus dem dröhnenden Schlag wird nunmehr ein seltenes kurzes Pochen. Angst überkommt mich, die Angst, dass Andrew mich sterben lässt. Ich versuche mich aufzurichten, doch mein Körper reagiert nicht mehr. Ich kralle mich fester an Andrew, versuche Halt zu finden. Vor meinen Augen verblasst der Raum und ich sinke in einen surrealen Seins-Zustand, irgendwo.

Weit entfernt und doch ganz nah höre ich den Ruf eines Raben, dunkel und melodisch und schlagartig öffne ich die Augen wieder, bemerke Andrews Handgelenk an meinem Mund und verbeiße mich instinktiv in sein Fleisch, trinke gierig von seinem Blut. Mich überkommt die Lust, ich kann sein Blut in seinem Körper rauschen hören und genieße jeden Tropfen, der in mich übergeht. Jeder Tropfen entfacht eine brennende Leidenschaft in mir. „Trinke, Liebste.... trinke und lebe.... lebe, mein Kind...trinke und lebe...“, höre ich Andrew sagen, ehe er neben mich fällt und die Augen schließt. Ich trinke weiter, genieße das Gefühl. „Genug... genug...“, flüstert Andrew neben mir, „du bringst mich noch um...“, er versucht mir sein Handgelenk zu entreißen, aber ich halte ihn fest, trinke weiter. Sein Stöhnen lässt mich dann doch wieder zur Vernunft kommen und langsam lasse ich von seinem Handgelenk ab, blicke mich mit großen Augen um.

Die Welt hat sich verändert.. kleine Dinge, wie die Strukturen der Wände, fallen mir plötzlich auf und ich bin fasziniert von diesem neuen Gefühl. Doch schon überkommt mich eine Übelkeit, ich krümme mich zusammen und schließe die Augen. Ich spüre ein inneres Feuer, das mich verzehrt, spüre, wie meine Organe nun gänzlich aufhören zu funktionieren und mit einem Schlag habe ich die Gewissheit, dass ich nun nicht mehr zurückkann. Andrew steht mittlerweile wieder, nimmt mich am Arm. „Steh auf, meine Geliebte... steh auf...“, seine Worte dringen wie in Watte an mich heran und ich versuche mich zum aufstehen zu zwingen, doch es klappt nicht. Ich habe keinerlei Kontrolle über meinen Körper, der gerade stirbt. Andrew fordert mich weiterhin auf, mich zu erheben und schließlich schaffe ich es unter einer Anstrengung, die meinen Körper erzittern lässt. Langsam hebe ich den Blick zu Andrew, lächle ein wenig und mein Blick fällt auf seinen Hals, ich drücke ihn gegen die Tür und will mich wieder an seinem Blut laben, doch er packt mich am Hals und hält mich so auf Abstand.
Hinter mir höre ich Schritte und Friedrich von Hardenberg und Sophie erscheinen. Irgendetwas ist mit Sophie geschehen... sie streicht mir über die Wange und blickt mich traurig an, als wenn sie bedauern würde, was mit mir geschehen ist.. Friedrich von Hardenberg bittet uns, zu gehen und Andrew und ich kommen seinem Wunsch nach.

An der Seite von Andrew gehe ich die Treppe runter und treffe dort auf Vlavius, der mir einen Blick zuwirft, den ich nicht einordnen kann. Vlavius... ich verdränge den Gedanken an ihn und tauche wieder ein in die Faszination meines neuen Lebens. Mein Körper ist noch immer nicht richtig daran gewohnt, aber ich zwinge ihn zur Disziplin und bin froh, als ich mich bei Ines und Dr. Cornelius setzen kann.

Nachdem sich die Schmerzen in meinem Körper langsam auflösen und ich wieder klar denken kann, spüre ich einen Durst auf Blut und gehe mit Andrew zusammen etwas jagen... mir fällt Samuel auf. Samuel, der mir meine Jungfräulichkeit nahm, Samuel, dessen Zuneigung mir die Verbannung aus dem Haus Lucius bescherte, Samuel, dem ich nun etwas schenken werde. Ich bitte ihn darum, gleich einmal zu mir zu kommen und als er kurz darauf bei mir erscheint, fange ich ein unverfängliches Gespräch an, nähere mich langsam seinem Hals und beiße zu. Samuel scheint erschrocken und sein Blut schmeckt vorzüglich. Ich nehme ein paar Schlücke und lasse von ihm ab, lächle in sein verschrockenes Gesicht und bedanke mich für das, was er getan hat. Dann wende ich mich zu Andrew um, der das ganze mit einem leichten Schmunzeln verfolgt. Hinter mir bricht Samuel zusammen und ich drehe mich noch mal zu ihm um, helfe ihm auf, nur um noch einmal meine Zähne in seinen Hals zu treiben und einen Schluck zu nehmen. Ich will ihn nicht töten.. nur belehren... und Samuel lernt... Andrew und ich gehen zurück zu Ines und genießen den Abend.

Auf eine morbide Art und Weise ist meine Kleidung für den Abend passend gewesen, sowohl eine Beerdigung als auch eine Hochzeit hat stattgefunden – die Beerdigung meines alten Ichs und die Vereinigung mit Haus Rabenstein.

2005.02.26 - Passion der 7: Der Beginn eines neuen Lebens
Datum:   28.02.2005
Autor:   Janina
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Theater der Vampire - Vampire Live - von M. Schroeder
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