2006.07.29 - Schattenlichter: Rijksvogts Retrospektive |
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In diesen Zeilen erlaube ich mir den seltenen Luxus mit Subjektivität auf die zurückliegenden Ereignisse zurückzublicken. Ich war bisher bemüht, bei meinen Berichten, Analysen und Deskriptionen eine gewisse Distanz einzuhalten. Es muss aber auch Raum sein für die Meinung eines freien Geistes der mit kritischer Stimme über das spricht, was geschah um so der Nachwelt zu erlauben sich die Meinung zu bilden, dass nicht alles unter der Geschichtsschreibung der Triumphatoren schöngeschrieben wird oder wurde.
Meine Anwesenheit bei der Veranstaltung dieses "Ordo" war weniger eine Angelegenheit persönlichen Vergnügens als vielmehr eine meiner Pflichtaufgaben. Mir war bekannt, dass es unweigerlich… [Dokument verätzt] …hatte also keine andere Wahl.
Ich will nicht abstreiten dass es mir gelang auf die mir eigentümliche und bekannte Art den Aufenthalt abseits der… [Tinte verblichen]…nicht ohne weiteres…[ Tinte verblichen]…schön Erinnerung, aber darum soll es nicht gehen.
Was meinen Ärger provozierte war der zunehmend zu beobachtende Sittenverfall am Hofe der Nacht. Etwas was ich als Entropie einer Struktur empfand, die sich über unsagbar lange Zeit entwickelt hat… [Schrift verblichen]…
(…) unwürdige, nichtsnutzige Aspiraten, erschaffen aus ungerechtfertigtem Mitleid, oder noch viel schlimmer aus selbstsüchtigen Motiven. Gerade die Erschaffung durch Asphyx, ausgeführt an diesem Subjekt ist eher ein Fanal seiner Grausamkeit, aber nicht an ihr, sondern an uns, da wir jetzt diese Person ertragen müssen, bis jemanden der Geduldfaden reißt und diesen Bastard seinem gerechten Schicksal zuführt.
(…)
Fleiß, Treue und Hingabe sollten also keine Kriterien mehr sein um den Würdigen zu erwählen in die edle Gesellschaft der ewigen Nacht aufgenommen zu werden? Sind meine Gefährten also alle bar jeglicher Würde und nur deswegen unsterblich weil das Mitleid sie schuf? Aber was für ein Mitleid ist es jemanden zu verdammen anstatt ihn einen unschuldigen Tod sterben zu lassen?
Nicht jeder ist geeignet für die große Gabe, ich hoffe nur dass man die zwei Klassen der Vampire auch in Zukunft noch erkennen kann. Die welche es verdienten, und jene die als Mahnmal dienen sollen dass man sich seiner edlen Herkunft stets bewusst sein soll, seiner Befähigung und Würdigkeit.
Die rechtlos erschaffenen, ewig seien sie gebrandmarkt als Paria […] …läutern.
(Fragment entnommen aus „Rijksvogts Schwarzbuch“ , Kapitel 6, Seite 66) |
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Datum: |
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11.08.2006 |
Autor: |
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Sid |
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