"Wo Trägheit wohnt, senkt sich das Gebälk; wo Hände lässig sind, tropft es im Haus." (Prediger 10, 18)
Der Tag ist vorbei, die Nacht ist wieder da. Da ich diese Zeilen schreiben will, herrscht drückende Hitze in der Stadt. Ich bin nicht der, der den Sommer herbeisehnt, ich entfliehe am liebsten der heißen Zeit. Hohe Temperaturen lassen mich schlaff und träge werden, und dann kommt man zu nichts. Man könnte meinen, die Temperaturen können mir nichts anhaben – doch weit gefehlt. So sehne ich den Herbst herbei, der die trägen Gedanken fast von alleine beschleunigt, wie eine kühle Brise in der Sommernacht die Mücken. Vielleicht wird es ja in diesem Herbst geschehen…doch auch diese Gedanken wollen geschrieben werden..
Die Trägheit – eine Todsünde die auf den ersten Blick nur ein Ungemach für den der daran leidet zu bedeuten scheint.
Ein ruhiger Vertreter eben, kommt er heute nicht - kommt er morgen. Doch wie angenehm ist ein Vertragspartner, eine Person auf die man sich gerne verlassen möchte aber nicht kann, weil man nie weiß, ob er dieses Mal die Energie aufbringt seinen Verpflichtungen nachzukommen?! Man fragt sich, ob diese Person nicht langsam müde ist, in dieser unbequemen Stellung auszuharren, will sie sich denn gar nicht bewegen? Alles lässt er sich anreichen, sich bedienen, kaum dass er die Energie aufbringt die anderen um ihn herum für sich laufen zu lassen. Nein, angenehm ist ein solcher Zeitgenosse gewiss nicht.
Ein Vorurteil oder eine auffallende Häufung der Tatsache, dass Vampire, die dieser Todsünde verfallen, sind zu enormer Körperfülle neigen?... Man hört Geschichten, dass manche ein Vampir, noch im Morgenrot auf seinem Platze verharrte – nur weil er zu faul war sich zu erheben…. wie tragisch…
Hier eine Liste der möglichen Ausprägungen:
Äußerlichkeiten:
- eine schlaffe, eingefallene Haltung, dadurch kaum mehr möglich, aufrecht zu gehen
- ungewaschene Kleidung, fettige Haare, allgemein wenig bedacht auf Äußeres
- zur Körperfülle oder totaler Abmagerung neigend
- Probleme zu trinken, da der Einsatz der Fangzähne zuviel Anstrengung bedeutet
- oft lange Zeit in der ein und derselben Position verharrend
- schläft lange und tief, erhebt sich erst lange nach Sonnenuntergang
- lässt andere für sich laufen und arbeiten
- zähe, langsame, schwerfällige Sprechweise, manchmal auch nur noch imstande, einzelne Töne hervor zu bringen
- die Bewegungen sind langsam, man ist kaum noch in der Lage auf äußere Einflüsse zu reagieren
Innere Haltung:
- langsame Reaktionen, oft zu spät
- meist depressive Gedanken
- kann sich kaum auf neue Situationen und Begebenheiten einstellen
- reagiert stark passiv - aggressiv, wenn es darum geht, eigene Energie aufzubringen
- Ignoranz und Phlegma herrschen vor
- kaum noch Energie, um jagen zu gehen
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