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2007.05.23 - Letztes Schlüsselerlebnis |
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Flatternd erheben sich die Banner unserer Häuser gegen den heischenden Nachtwind über Bremen. Dabei ragen sie so hoch in den Himmel, dass ich die Spitzen ihrer Masten noch hinter der Erdkrümmung fast zu erkennen vermag – hoch oben in der einsamen Stille meines Zimmers. Das Feuer ist aus. Nur der fahle Mond schickt mir sein silbriges Licht und zeichnet mir den Schatten vom Fensterkreuz auf meine Brust, als ziele er mit seiner nächtlichen Magie direkt auf mein Herz.
Sie hat sich nicht einmal umgedreht, als sie mich verließ.
Ich blicke hinaus. Vor mir liegt eine Welt voll Dunkelheit. Die wenigen Lichter auf die ich blicken kann, werden schließlich vom Schwarz verschluckt. Ich bete, dass es regnet. Denn wenn Sie sich doch noch umdrehen sollte, wird sie durch die Fensterscheibe meine Tränen nicht sehen können. Aber was für ein unnützes Gedankenspiel.
Sie wird es nicht tun.
Als ich diesen Weg einschlug, wusste ich, dass ich nie die Gelegenheit haben würde, zurückzukehren und es mir noch einmal anders zu überlegen. Entscheidest Du Dich, einen Weg zu gehen, so entscheidest Du Dich gleichzeitig, alle anderen Wege nicht zu gehen. Diese plötzliche Erkenntnis wirkt wie ein Schlüssel auf mich. Ich bin mit einem Mal von einer kaum beschreibbaren Entschlossenheit gepackt. Atme tief ein und aus, als hätte ich mir die Existenz von Sauerstoff noch nie zuvor bewusst gemacht... erlebe dieses kleine Happening... genieße es regelrecht...
Dann spüre ich unverhofft etwas, das kalt und hart in meiner Faust zu liegen scheint. Irritiert blicke ich an meiner Schulter und meinem Arm entlang und ertappe mich dabei, dass ich meine Hand offensichtlich unbewusst ausgestreckt habe und den eisernen Drehriegel des alten Fensters vor mir nun fest umklammert halte.
... wirkt wie ein Schlüssel...
Mit einem Mal habe ich genug vom Sauerstoff und halte die Luft an. Meine Augen tasten sich erschrocken über das raue Holz des Fensterrahmens und das kalte Glas, gegen welches mit einem unrhythmischen Pläng-Pläng nun tatsächlich einige Regentropfen schlagen. Ich kann hindurchblicken und einige Bäume erkennen, die sich im auffrischenden Winde hin und her biegen, als schütteln sie die Köpfe.
Ich beginne wieder zu atmen. Doch so sehr ich auch nach Luft schnappe... es ist nicht befriedigend... es ist... eng!
... wie ein Schlüssel...
Ich bemerke, dass meine Finger immer noch den Fensterriegel umklammern. Was sie wohl sagen würde, mich so zu sehen. Meine Stirn legt sich in Falten. Meine Lippen beginnen zu beben. Meine Hand... meine Hand eröffnet das Spiel.
Die Läden werden sofort von einer Böe erfasst und schlagen mir zu beiden Seiten entgegen. Der kalte Nachtwind bläst mir ins Gesicht und verteilt die vergossenen Tränen über meine Wangen. Ich kneife die Augen zusammen und blicke trotzend zum Horizont, dort wo irgendwo die Banner stehen. Dort irgendwo hinter dem Horizont wird sie sein. Doch ich werde nicht.
Und ich spüre, wie ich die Dunkelheit meines Zimmers hinter mir lasse, als ich auf den schlüpfrigen Sims steige. Die Nacht ist wunderschön. Noch nie habe ich sie mit solchen Augen betrachtet. Die Luft ist Ambrosia in meinen Lungen. Ich halte mich links und rechts am Fensterrahmen und beuge mich vor, lasse mich vom Wind umspielen. Den Kopf leicht zur Seite geneigt, schließe ich meine Augen und ich glaube... ja, ich summe leise ein Lied... kein Bestimmtes... irgendeines...
Seltsam... Hat dort unten nicht gerade etwas geglitzert?
(Argus – Aus dem Leben eines Toten) |
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Datum: |
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23.05.2007 |
Autor: |
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Argus |
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"Auf dieser persönlichen Queste darf Dich nur ein Erwählter begleiten, der die Formalitäten abwickeln wird. Nun, auf Grund der Tatsache, dass ihr auf den Spuren unserer Vergangenheit vieles über u...
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