2007.08.10 - Asche zu Asche? |
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Sie wusste nicht genau, was ihr Schöpfer von ihr wollte, die Einladung war kurz und nichtssagend, aber eines war sicher, ein gemütliches Kaffeekränzchen würde es nicht werden.
Nichtsdestotrotz folgte sie der Bitte, ganz nach ihrer Gewohnheit klopfte sie, pünktlich und adrett gekleidet an die Pforten des Schlosses.
Wie immer ließ ein Bediensteter sie herein, nahm ihr den Mantel ab und verschwand.
Zehn Stufen bis in den Keller, unten angekommen verharrte sie kurz vor der Tür. Bevor sie es sich andersüberlegen konnte, wurde die Tür geöffnet, scheinbar war sie doch nicht so leise gewesen, wie sie gedacht hatte. Er bat sie herein, keine großartige Begrüßung, keinerlei Emotion in seiner Stimme oder dem Gesicht. Der Raum sah anders aus als gewöhnlich, die Bücherregale und der Schreibtisch waren rausgeschafft worden, nur zwei Stühle standen im Zentrum. Ihr Schöpfer forderte sie auf sich zu setzten, langsam kam sie dieser Aufforderung nach, bemerkte noch den Flaschenzug und die daran befestigte Kette, aber ihren Gefahreninstinkt schien sie mit ihrem Mantel an der Einganstür abgegeben zu haben... Vielleicht war es ihr auch schlicht egal.
Kaum hatte ihr Körper den Stuhl berührt, kam der nächste Befehl, erstarren sollte sie und diesmal hatte sie nichteinmal die Möglichkeit sich zu wiedersetzen.
Kaltes Metall um ihren Hals... das schwere klicken eines Vorhängschlosses... der Geruch seiner Kleidung... das Surren eines elektrischen Motors... die Erkenntnis... der Schreck... die Gewissheit!
Keine zehn Sekunden hatte das alles gedauert, dort baumelte sie nun, in der Mitte des Raumes einen halben Meter über dem steinernden Boden. Der junge Mann betrachtete sein Werk und verschwand aus ihrem Blickfeld.
Jemand stellt Dinge auf den Boden, sie kann es nicht sehen, hört nur wie geschäftig gewerkelt wird. Ihr Erschaffer taucht wieder in ihrem Gesichtsfeld auf, räumt nun auch die beiden Stühle weg. Schnallt sich vor ihren Augen ein Gerät auf den Rücken, das normalerweise der Gärtner benutzt um Insektengift auf die Rosen zu Sprühen, akribisch sprüht er sie ein, bis ihr nagelneues Kostüm fast durchnässt ist.
Wieder verlässt er den Raum, das furchtbare Geräusch von Metall auf Stein, verstummt genau unter ihren Füssen. Der Geruch von Nikotin mischt sich in den Gestank des Benzins, der aus ihrer Kleidung strömt. Die Vorbereitungen scheinen abgeschlossen, er dreht seinen Fehltritt so, das sie die Tür und den Stuhl, der daneben steht, sehen kann. Sie kann beobachten, wie ihr Erschaffer sich setzt, scheinbar im Geiste nocheinmal alles überprüft und dabei seine Zigarette raucht. Blutige Tränen rinnen über ihre Wangen, aber ihr Stolz gebietet ihr zu schweigen. Sich mit ihrem Schicksal abfindend schließt sie die Augen und hofft das es schnell vorüber ist.
(unbekannte Quelle) |
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Datum: |
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06.03.2012 |
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anonym |
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