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2007.10.28 - Willkommen in der Familie |
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Wieder brach die Nacht herein über den alten Gutshof und ich öffnete die Augen, blickte mich um. Da saß sie, Cara, direkt an meinem Bett. Ihr Lächeln konnte die Tränen nicht verbergen, die sie kurz zuvor noch geweint haben musste. Ich fragte sie, was sie auf dem Herzen habe und sie sprach mit langsamen aber festen Worten.
"Ich will es…jetzt…lass mich mit Deinen Augen sehen. Lass mich zu dem werden, was Du bist. Ich ertrage es nicht länger tatenlos mit anzusehen wie andere dem Tod verfallen und ihre Körper sterben. Ich will ihnen allen helfen können. Ich will sie vor der Kälte und dem Leid des Sterbens schützen können. Bitte tu es…bitte."
Mir blieb bei diesen Worten fast der Atem stocken, wenn ich noch einen gehabt hätte, wäre er bestimmt stehen geblieben, genauso wie mein Herz es getan hätte.
Solch Worte aus dem Mund von Cara Talbot hätte ich nie erwartet. Waren es die Situationen bei der Versteigerung, die diesen Sinneswandel mit ihr geführt hatten? Der Tod Florentines? Cara hatte sich so bewährt an jenem Abend. Sie hatte mir den Tipp gegeben das Xerime gegen ihren Willen versteigert werden sollte. Selbstlos lenkte sie diesen Julian Berg ab ohne diese Tat hätte ich nie die Verhandlungen mit Selene führen können. Cara war an jenem Abend ein beeindruckendes Beispiel von Selbstaufopferung und Rückhalt. Redete mit den Schwachen, kümmerte sich liebevoll um die Probleme der anderen Sterblichen. Ja, Cara war diesen Abend gewachsen zu einer wahren Samaria. Trotz allem fragte ich sie ob sie sich wirklich sicher sei. Das es nicht leicht wäre die Regeln des Hauses Samaria und die Gebote der Nacht zu wahren.
Sie antwortete mit einem klaren "Ja".
Ich sagte zu ihr, dass wenn es ihr ausdrücklicher Wunsch sei, ich sie in den nächsten Nächten gewissenhaft prüfen würde, dass sie die Beichte ablegen müsse, da nur reine Seelen zu Kindern der Nacht werden dürfen. Sie willigte ein.
Die nächsten Nächte vergingen wie im Flug. Cara schien es wirklich ernst zu meinen. Keine Anzeichen von Zweifeln. Sie ging am Tage hinaus ins Dorf und brachte den Armen Brot. Nachts las sie aufmerksam in den Büchern und lernte sehr viel. Ein Muster an Vorbildlichkeit.
Zwei Wochen waren vergangen, als sie zu mir kam und mich bat ihr die Beichte ab zu nehmen, diesem Wunsch ging ich natürlich nach. Sie begann ebenfalls damit, mich bei der Vorbereitung der Gottesdienste zu unterstützen, indem sie die Kerzen entzündete und allerlei Tätigkeiten machte. So kam nun auch bei mir der Wunsch auf sie zu einer der unseren zu machen, also nahm ich sie zur Seite und fragte ob es immer noch ihr Wunsch sei. Sie nickte und sprach:"Mehr denn je."
Also sagte ich zu ihr:"Morgen Nacht wirst Du den dunklen Kuss empfangen. Hier in dieser Kapelle. Du und ich werden Blut von einem Blute sein." Mit diesen Worten gab ich ihr ein Dokument in die Hand auf dessen Vorderseite eine Lilie zu sehen war. "Lies dieses Dokument noch heute Nacht, bereite Dich vor auf das was kommen wird und wenn Dein Wunsch dann immer noch bestehen sollte, sei morgen nach Sonnenuntergang an dieser Stelle."
Ich würde in diesem Fall Michelle vor vollendete Tatsachen stellen müssen, ebenso wie sie es mit der Erwählung von Sierra tat. Es ist meine Entscheidung, wen ich zum Vampir mache und wen nicht. Sie ist zwar Tschesars Tochter, aber nie schwor sie den Eid auf das Haus. Nun ist auch mir relativ gleichgültig wie sie dazu steht, das ein neuer Vampir im Hause ist, der uns stärken wird, der die Gabe haben wird andere zu heilen. Der in der Lage ist den Hof der Nacht vor mir und dem was ich zu tun im Stande wäre zu beschützen.
Cara würde mein Kind sein, auch wenn danach das Haus Samaria nicht mehr so sein sollte wie es unter Tschesar war. Ich bin nicht Tschesar, es ist Zeit die Fahnen der Trauer herunter zu reißen und meine eigene Persönlichkeit zu präsentieren. Ich bin der Großmeister Philippe und ich stehe für mich und meine Meinung und werde mich nicht von einer Tochter Tschesars an die Leine nehmen lassen. Damit ist nun Schluss.
Der nächste Abend kam und ich zog meinen Ordenshabit über, ging in die Kapelle, nahm den goldenen Kelch, der sich seit Generationen im Besitz unserer Familie befindet und stellte ihn auf den Altar. Plötzlich öffnete sich die Tür und Cara trat ein. Sie trug ihr mittelalterliches Kleid, welches mir an ihr schon immer so gut gefiel. Auch jetzt machte es mir Freude sie darin zu sehen. Um den Hals trug sie die kleine Phiole die ich ihr gab, als sie zu meiner Erwählten wurde. Den Rosenkranz hatte sie um ihre rechte Hand geschlungen. Langsamen Schrittes näherte sie sich mir und sprach bedächtig: "Wie Du siehst bin ich gekommen um den Kuss der Ewigkeit zu empfangen und durch Dein Blut das ewige Leben zu erhalten. Kein anderes Blut ist wohl MEHR in der Lage dazu als Deines." Sie lächelte wissend, also hatte sie das Dokument richtig verstanden und gedeutet.
Ich deutete ihr an zu mir zu kommen und als sie dicht bei mir stand nahm ich sie in den Arm, berührte sacht mit meinem Mund ihren Hals. Ich konnte direkt ihren Puls an meinen Lippen spüren. Meine Zähne durchbrachen ihre Haut und trafen zielsicher ihre Schlagader. Ihr Blut floss meine Kehle hinunter. Ich genoss jeden einzelnen Tropfen ihres ach so jungen Lebens. Ein Feuer tobte in mir, eine Energie durchströmte jede einzelne Faser meines Körpers. Ich achtete sehr wohl auf ihren Herzschlag, der sich bei jedem Schluck nun zu verlangsamen schien. Nun war der Moment gekommen. Ich lies ab von ihr, legte sie auf den Altar, schnitt mir mit dem Schwert meines Ahnen das Handgelenk und legte die nun blutende Wunde an ihre Lippen. Dabei sprach ich die Worte zu ihr:"Trink mein Kind, nimm auf das Blut welches Dir Dein neues Leben schenken wird...ewiges Leben."
Sie trank erst zögerlich und dann immer schneller und gieriger. Ich spürte wie sie mir die Energie nahm um zu neuem Leben zu gelangen. Sie lies dann aber ebenfalls von mir ab, öffnete die Augen und sah mich an. Dann sprach ich zu ihr:"Von nun an wirst Du zu Deinem bürgerlichem Namen noch einen weiteren tragen. Dieser Name wird Raina lauten. Um dieses und unser Bündnis zu besiegeln, nimm dieses Schwert, schneide Dich und lass ein paar Tropfen Deines Blutes in den Kelch gleiten. Habe keine Angst, Deine Wunde wird sich schnell wieder schließen.“
Als sie meinem Wunsch gefolgt war, tat ich desgleichen und lies ebenfalls etwas Blut in den Kelch tropfen. Ich segnete ihn und reichte ihn ihr:"Lass uns gemeinsam diesen Kelch leeren in dem unser Blut vermischt wurde und somit den Bund auf ewig besiegeln. Sang real ma chere."
Nachdem sie nun einen Schluck genommen hatte, reichte sie mir den Kelch und ich tat es ihr nach:"Willkommen in der Familie."
Dann sagte ich ihr, dass sie sich nun ausruhen und die nächste Nacht abwarten solle, bevor wir uns beide wiedersehen würden. Daraufhin verließen wir die Kapelle... |
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Datum: |
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04.11.2007 |
Autor: |
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Philippe |
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Vater vergib mir denn ich habe gesündigt.
Diese Worte zu kennen ist etwas, von dem sich wohl niemand freisprechen kann. Allerdings hätte ich nie erwartet sie einmal sprechen zu müssen. Nun, Sie...
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