eine der typischen Einsteigerfragen, die man immer wieder hört, ist die Frage nach dem Rollenkonzept.
Was soll ich nur spielen und was kann man überhaupt beim TdV spielen?
Um hier etwas kreative Hilfestellung zu geben und auch um einfach mal ein paar Konzepte zu sammeln, damit sich nicht alles in relativ ähnlichen Bahnen bewegt, möchte ich hier eine kleine Sammlung von Rollenkonzeptideen vorschlagen, auf die man Anfänger verweisen kann und die als generelle Anregung dienen soll, was alles "so spielbar ist".
Schwerpunkt sind hier natürlich Geprägtenkonzepte.
Und so seid Ihr eingeladen, Eure Ideen und Vorschläge hier einzubringen, die Ihr zur "Verwendung" freigebt.
Das muss nicht 1 zu 1 sein, sondern es ist mehr eine Art "Baukasten der Ideen".
Damit das Ganze übersichtlich bleibt, schlage ich als Format vor, in die Betreffzeile eine kurze, prägnanten "Namen" der Idee zu setzen und jeweils PRO Rolle einen neuen Post aufzumachen.
Jede Konzeptidee sollte aus ein paar Zeilen Beschreibung bestehen, so ausführlich und so offen wie Ihr meint, das es sinnvoll ist und vielleicht ein paar Ziele oder Motive, wie sie an den Hof der Nacht kommen könnte, beinhalten.
Bitte keine Diskussionen, sondern auf die Vorstellung der Ideen beschränken.
Ich werde mit einem Beispiel beginnen - das Geschlecht ist austauschbar und wurde nur der Lesbarkeit wegen so gewählt.
Ein Leben auf der Überholspur - so könnte man sie beschreiben.
Eigentlich war ihre Jugend eher unspektakulär, spießig nahezu, eingesperrt in die Restriktionen einer konservativen Familie aus der grauen Vorstadt.
Bis in die Pubertät, in der sie bemerkte, das sie mit ihrem Aussehen oft weiterkommt, als mit ihrem Wissen.
Sie war immer beseelt von einem Hunger nach Erfahrungen, erfüllt von einer inneren Unruhe - sie wollte frei sein, fühlen - leben!
Sie fing dann an zu studieren, aber mehr um aus dem Elternhaus auszubrechen. Ihr Studium eher halbherzig verfolgend, begann sie ein Leben in den Clubs und Bars der Großstadt. Da sie gut aussieht und durchaus talentiert ist, wurde sie schnell ein fester Teil der Partyszene und mischte mit unter den Schönen und Reichen.
Eigentlich hatte sie vor, auf Model umzusteigen, aber es fehlte ihr immer die nötige Festigkeit, der nötige Antrieb - viel lieber zog sie weiter von Party zu Party - immer auf der Suche nach der neusten Sensation, dem neusten Kick, der es doch nicht schaffte, ihre innere Leere zu füllen, die began sich langsam in ihr auszubreiten.
Um ihren Lebensstil zu finanzieren, begann sie als Tänzerin zu arbeiten. Noch reicht das, um über die Runden zu kommen. Ihr Studium hat sie längst geschmissen.
Natürlich kam sie auch mit Drogen in Berührung, mehr als genug, aber etwas in ihr, eine ganz leise Stimme, bewahrte sie bislang davor, entgültig abzurutschen.
Es ist ein Balanceakt auf dünnem Eis, den sie vollzieht und allmählich beginnt das Eis einzubrechen.
Sie spürt, das sich das "Nichts" in ihr ausbreitet, das sie einen Halt braucht, einen Anker für ihr Dasein....oder sie wird untergehen.....bald schon.
Motiv:
Bevor es soweit kommen konnte, passierte etwas, was ihr Leben völlig auf den Kopf stellte. Sie beobachtete einen Mann, einen Gast in ihrem Stammclub - ein Fremder, bei dem ihr ein eisiges Gefühl den Magen zusammenzog, während sie ihn gleichzeitig unheimlich anziehend fand.
Dieser Mann schien sich in der Menge wie ein Fisch im Wasser zu bewegen, niemand schien Notiz von ihm zu nehmen - wie ein Unsichtbarer beobachtete er das Geschehen auf der Tanzfläche.
Er schien nicht zu bemerken, das sie ihn beobachtete.
Sie sah, wie der Mann einer jungen Frau, eine flüchtige Bekannte von ihr, nach draußen folgte, bis in eine dunkle Gasse....
Sie entschloß sich, den Unheimlichen zu verfolgen. Irgendein Instinkt trieb sie dazu. Sie sah ihn in die Gasse biegen, die Bekannte verfolgen.
Plötzlich ging alles ganz schnell - der Fremde war im Begriff die Bekannte von hinten zu packen, was man im Dunkeln nicht gut sehen konnte. Die Tänzerin rief ihm von der Ecke aus an, erschrocken und überrascht - vielleicht auch zornig.
Fast genauso überrascht fuhr er herum - ihre Blicke trafen sich, verschmolzen miteinander, sie spürte fast einen elektrischen Schlag, es traf sie wie der Blitz - und er war fort.....
Die Bekannte war völlig verstört, brabbelte vor sich hin.
Er war verschwunden - offenbar in den Seitenweg.
Doch er hatte eine Botschaft hinterlassen.
Eine Einladung zu einer ganz besonderen Art von Party...
Ziele:
Das Partygirl hat keine Ahnung, worauf sie sich einlässt. Ein Teil von ihr ist extrem hedonistisch, flatterhaft und geradezu vergnügungssüchtig. Sie ist gierig nach neuer Erfahrung, nach Spaß - doch dahinter verbirgt sich im Grunde nur der Hunger nach echtem Leben. Nach einem Sinn. Diese Rastlosigkeit war Folge der in ihr schlummernden Prägung. Jetzt ist sie im Begriff zu erwachen, zu verstehen - und ihr Schicksal nimmt seinen Lauf.
Außerdem ist sie zornig. Dieser Fremde, den sie auf der "Party" zu finden hofft, scheint mit ihr gespielt zu haben. Er hat sich an ihre Leute auf ihrem Territorium (ihr Stammclub) herangemacht - und das macht man nicht einfach so. Sie will ihn zur Rede stellen, herausfinden, was mit dem Typen und seinen Leuten los ist.
Sie ist sehr selbstbewußt, klug und durchaus tough - doch sie hat auch gelernt, das man mit anderen "Mitteln" manchmal weiter kommt.
Der Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Mercurius am 30.05.2007 - 16:00.
Sin
Fox Mulder - der Ermittler
30.05.2007 - 16:27
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Dem Konzept liegt die Frage zu Grunde:
"Was wäre, wenn Fox Mulder (aus den X-Files) nicht bekloppt, sondern der einzige normale wäre?"
Zuerst hofft der Ermittler das ganz große Ding zu machen und auf eine spektakuläre Aufdeckung - die Existenz von Vampiren. Da wegen des Schleiers nichts daraus wird, will er wenigstens seine Anwesenheit am Hof der Nacht nutzen, um ungeklärte Verbrechen bei den Menschen aufzuklären. Was er da noch nicht versteht: wie jeder Mensch, der Teil des Hofes der Nacht wird, wird er sein normales Leben und seine Aktivitäten in der normalen Welt langsam hinter sich lassen und ihnen immer weniger Aufmerksamkeit zukommen lassen.
Bevor er sich versieht, löst er einen Todesfall am Hof der Nacht, war aber seit Monaten nicht im Büro.
Politik der Sterblichen, FBI, "Vampirjäger" sind keine Konzepte oder Inhalte der TdVs, aber eben das gibt dem armen Tölpel eine interessante Perspektive: nämlich keine!
Dieses Konzept ist eine Art Einstiegskonzept, da es viele Möglichkeiten und Ziele für kurzfristige Interaktion bietet, Chancen neugierig zu sein und alles herausfinden zu wollen, vor allem aber Motivation am Hof der Nacht zu bleiben und sich nicht zu sehr mit der Angst beschäftigen zu müssen. Anfangs gibt es dem Spieler viel vor, aber auch viele Möglichkeiten, auf Dauer schwinden die Vorgaben, da die Rolle gezwungen wird, sich neu zu orientieren. Der Spieler hat so am Anfang viel Unterstützung, später aber alle Möglichkeiten offen, ohne zu sehr von der Rolle festgelegt zu sein.
Der Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Sin am 30.05.2007 - 16:28.
Alles hast Du über sie gelesen, gesehen und gehört. Legenden, Filme, Bücher - Du bist ein Experte in diesem Thema. Du kennst die Darsteller in ihren verschiedenen Rollen. Du kannst die Regisseure und die Romanautoren aufzählen. Du weißt, wie das mit dem Knoblauch läuft und geweihte Kreuze, mit den Namen der vier Erzengel in den jeweiligen Ecken sind Dir ein Begriff. Du hast eine umfangreiche Vampirroman-Heftchen-Sammlung.
Dein Leben ist eigentlich herzlich bedeutungslos und langweilig. Das hast Du schon früh gemerkt - schon als Kind. Du hast Dich in Tagträume geflüchtet. In Bücher und Romane. In spannende Geschichten. Als Du älter wurdest hast Du Dich immer mehr spezialisiert, bist Du bei Horror und Vampiren hängen geblieben bist. Das Übernatürliche hat Dich irgendwie unterbewußt mehr angezogen als Geschichten von Rittern und Drachen.
In diesen Sachen bist Du ein richtiger Fan, fast ein Freak. Dein Leben dreht sich um Murnau und Stoker. Natürlich möchtest du auch wie Bela Lugosi sein, zumindest insgeheim. Leider bist Du im sonstigen Leben eher ein Verlierer, ein Einzelgänger.
Du hast Dein Leben lang von der Unsterblichkeit geträumt. Du hast eine tiefe in Dir verwurzelte Sehnsucht nach einem unheimlichen Leben im Schatten der Dunkelheit, nach Geheimnis und Gefahr, Exotik und Erotik.
Du kennst die Regeln, Du kannst Dich natürlich wie ein Vampir benehmen, Du hast auch entsprechende Gewandung und kennst die "schwarze" Szene - auch wenn es Dir nie gelungen ist, ein Teil davon zu werden. Vielleicht warst Du nicht cool genug. Vielleicht aber hast Du auch gemerkt, wie oberflächlich das ist.
Denn Deine Träume gehen tiefer, sind eine schier unstillbare Sehnsucht nach einem Ideal.
Du hast viel Phantasie und ziemlich romantisch-verklärten Vorstellungen der "Fürsten der Nacht".
Etwas in Dir, hat Dich dazu gebracht, diesen Träumen und dieser Sehnsucht immer weiter zu folgen.
Was Du suchst, ist das "Wahre", das Echte - letztendlich hast Du es immer gesucht.
Motiv:
Und es kam die Nacht, in der es geschah. Jemand ist auf Dich aufmerksam geworden. Du hast eine Einladung erhalten. Das ist es, da bist Du ganz sicher. Du spürst es.
Im Grunde ist das nach Deiner Meinung naheliegend, denn wer könnte würdiger sein als Du? Wer würde besser verstehen, was es heißt, in der Nacht zu schwelgen, ein "Kind der Schatten" zu sein? Wer würde die Wahrheit besser verstehen können, als Du?
Diese Einladung repräsentiert alles, wovon Du Dein Leben lang geträumt hast. Alles, was Du Dir je ersehnt hast. Die Chance, Dein Leben voller Langeweile hinter Dir zu lassen und ein neues Leben unter den "Kindern der Nacht" zu beginnen.
Und das macht Dir Angst.
Denn letztendlich ist es etwas ganz anderes, sich etwas zu wünschen, zu erträumen - oder plötzlich direkt damit konfrontiert zu werden.
Ziele:
Du hast eine tiefe Sehnsucht in Dir und hier ist die ultimative Chance, die Tür in ein neues Leben aufzustossen. Du bist voller Neugier, voller romantisch-verklärter Vorstellungen, die noch auf den Boden der Tatsachen zurückgeführt werden müssen. Daher sind Deine Annahmen über Vampire auch ziemlich "folkloristisch" geprägt.
Du bist auch etwas ängstlich, den im Grunde Deines Herzens war Dein bisheriges Leben sehr bequem. Nur in Träumen und Wunschvorstellungen zu leben ist sicher und leicht. Es hat Dich davor bewahrt, ein richtiges Leben führen zu müssen - Du konntest Dich bequem in Deine Phantasien zurückziehen und Du bist zu träge geworden, Dein Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Doch eins weißt Du - wenn hier jemand würdig ist, ein Vampir zu werden, dann doch wohl Du. Alles was Du tun musst, ist Dir einen passenden Vampir auszusuchen, und Dein neues Unleben kann beginnen.
Der Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Mercurius am 30.05.2007 - 20:12.
Sin
Der Todgeweihte
30.05.2007 - 21:19
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"Es tut uns sehr leid... es gibt keine Heilung..."
Dein Leben war in Ordnung. Bis zu diesem Gespräch. Danach spielte nichts mehr eine Rolle.
Du würdest sterben - bald...
Man sieht Dir vielleicht das Elend nicht an, den Dreck, der Dich von innen heraus zerfrist. Du magst schön und jung erscheinen, doch Deine Tage sind gezählt.
Aber Du willst nicht sterben. Es gibt noch so viele Bücher, die Du nicht gelesen hast, so viele Länder, die Du nicht bereist, so viel Schönheit, die Du nicht gesehen und so viele Lippen, die Du nicht geküsst hast...
Leider gibt es keine Heilung.
Oder vielleicht doch?
Motiv
Du willst noch nicht sterben, Du willst leben und ein Wink des Schicksals hat Dir einen Ausweg gezeigt: die Unsterblichkeit!
Du willst den Hof der Nacht kennenlernen, feststellen, ob es hier einen Ausweg für Dich gibt. Du willst die Lage erkunden und eine wohlüberlegte Entscheidung treffen, das alles aber schnell. Und ohne Fehler zu machen, die sich im Nachhinein als übel herausstellen könnten...
Denn der Hof der Nacht ist kompliziert und Dein Plan nicht so einfach wie er klingt.
Ziele
Finde die Unsterblichen. Verschaf Dir einen Ãœberblick. Begreif die Lage und finde einen Erretter.
Werde unsterblich und entfliehe Deiner Krankheit - aber schnell, bevor es zu spät ist!
Aber nicht voreilig, denn ein falscher Schritt kann ebenso endgültig sein, wie Deine Krankheit...
Und wenn Du alles richtig machst, dann - und nur dann - wirst vielleicht - aber auch nur vielleicht - siegen. Und was dann?
Wer weiß...
...zumal Du übersehen hast, dass nun zwar nicht mehr die Krankheit Deinen Körper von Innen heraus auffrist, dafür aber die Finsterniss und die Fäulnis Deine Seele von Innen heraus frisst...
Der Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Sin am 30.05.2007 - 21:22.
Seit dem Autounfall, bei dem dein bester Freund gestorben ist, bist du in psychatrischer Behandlung. Dir laufen immer wieder zwei Personen über den Weg, die laut der lokalen Presse tod sein sollten! Kein anderer kann sie sehen, immer wenn du deine Freunde fragst, schütteln sie nur mittleidig mit dem Kopf... Diese Wahnvorstellungen sind so schlimm geworden, dass du in stationäre Behandlung aufgenommen wurdest und die Therapie zeigt Fortschritte, du weißt jetzt, das diese Leute nicht real sind und nur deinem Wunsch entspringen, dass man Tote Wiederauferstehen lassen kann...
Kaum wieder entlassen, flattert eine Einladung ins Haus, unterschrieben von deinen Wahnvorstellungen!
Motiv:
Du willst hingehen, kannst aber niemandem davon erzählen, die würden dich doch nur wieder für verrückt halten! Du MUSST herausfinden ob du tatsächlich nur fantasierst oder ob du die ganzen Jahre recht hattest! Andererseits, hast du große Angst, was würde dir die Erkenntnis, die letzten fünf Jahre deines Lebens verschwendet zu haben, bringen? Kannst du damit Leben, dass niemand dir geglaubt hat?
Ziel:
Du willst dir natürlich eine Zukunft hier aufbauen, niemand dort draussen glaubt dir, also vergiss die anderen, hier bist du zuhause! Andererseits... Könntest du vielleicht BEWEISEN das du nicht Wahnsinnig bist? Würden sie dir dann nicht einiges an Wiedergutmachung schulden?
"Probleme":
Einige Fragen stellen sich dir, bist du jetzt völlig durchgedreht? Ist der "Hof der Nacht" tatsächlich real? Und, falls ja, wäre es nicht besser, du hättest nie etwas von IHRER Existenz erfahren und weiterhin geglaubt, du hättest ein Trauma? Dann könntest du zumindest ruhigen Gewissens wieder nach Hause gehen und all deine lieben um dich Scharren... Geht das JETZT immer noch?
Und, falls nein, wann wirst du wieder ein normales Leben führen können? Wann werden diese Wahnvorstellungen endlich aufhören?
"Diese dunklen Typen? Kenne ich...hab ich alles schon gesehen....l"
Du bist der Barkeeper und Chef eine der angesagtesten schwarzen Diskos weit und breit. Du machst den Job schon lange und hast in dieser Eigenschaft auch schon fast alles gesehen. Drogendealer, Junkies, Mafia, Unterwelt....alles, was irgendwie die Nacht seine Heimat nennt, hat es früher oder später an deine Bar und in deinen Laden gespült. Und irgendwann auch mal einen Vampir.
Du hast ihn sofort bemerkt, wie er abseits des Geschehens am Rande stand. Wie er lauerte, beobachtete. Wie ein Geist, den sonst keiner wahrnimmt.
Er kam immer wieder, in unregelmäßigen Abständen. Mal eine Woche, mal auch zwei Wochen. Und irgendwann sah er Dir direkt in die Augen - und erkannte, dass Du ihn erkennst. Er schaute Dich an, Du nicktest ihm ein stilles Einverständnis zu und er nickte unmerklich zurück.
Ihr hattet einen Deal.
Seitdem kam er immer wieder, suchte sich, was er brauchte und nahm es mit. Er hinterließ niemals Spuren, machte niemals Probleme, sagte nie ein Wort. Und Du hast in Gewähren lassen, denn auf eine gewisse Weise schien er Ärger von Deinem Laden fernzuhalten. Er war sowas wie Dein Glückbringer. Und Du hast Dir nie die Frage gestellt, was er mit den Leuten machte, die er mitnahm.
Doch dann passierte etwas. Zwei Andere seiner Art tauchten auf und zu dritt verschwanden sie. Die Beiden liessen Dir einen kalten Schauer den Rücken runterlaufen. Ob sie Dich bemerkt haben, weißt Du nicht.
Seitdem ist er nicht mehr aufgetaucht.
Etwas stimmt nicht, das fühlst Du. Die beiden "Anderen" haben etwas verloren, eine Art "Einladung". Und zum Ersten mal fragst Du Dich, ob Du Dich am Ende vielleicht nicht in größere Schwierigkeiten gebracht hast....
Motiv:
Du bist ein ziemlich abgebrühter und abgeklärter Bursche, der viel gesehen hat im Leben. Du kennst Dich aus - oder dachtest das bisher zumindest. Jetzt aber sind viele Deiner "Prinzipien" in Frage gestellt. Du hast das Gefühl, in einer Sache zu stecken, die eine Nummer größer ist. Bislang hast Du Dir nie viele Gedanken über diese Sache gemacht, Du hast es einfach hingenommen, dass Du diese "Typen" sehen kannst, andere sie aber nicht bemerken.
Man sollte Dinge nicht zu sehr in Frage stellen - eine Lektion, die Du gründlich gelernt hast.
Aber hier geht es ums Geschäft und da Du ein sehr pragmatischer Bursche bist, willst Du der Sache auf den Grund gehen.
Ziel:
Bislang kamen SIE immer zu Dir. Jetzt drehst Du den Spieß um und stattest IHNEN mal einen Besuch ab. Eine Einladung hast Du ja nun. Vielleicht findest Du ja sogar heraus, was aus Deinem "Freund" geworden ist. Denn irgendwie hast Du das Gefühl, das er wichtig war und das eindeutig "kleinere Übel" - verglichen mit den "anderen Typen".
Als Tochter eines wohlhabenden Hauses hattest Du eine glückliche und sehr zufriedene Kindheit. In der Schule warst Du gut und auch sonst gab es wenig Grund zur Klage. Nach dem Abitur bist Du ausgezogen und hast in einer anderen Stadt mit einem Studium angefangen. Du warst ordentlich, fleissig und Erfolgsorientiert. Dein Leben geordnet und fast ein wenig langweilig.
Dann lerntest Du ihn kennen. Er war Student, Philosophie und er war ziemlich schräg, was allgemein bekannt war. Ein Gothic, einer aus der schwarzen Szene. Mit einer magnetischen Persönlichkeit und mit hoher Intelligenz zog er Dich, wie auch andere aus Deinem Umfeld, Deine beste Freundin, magisch an - und in seinen Bann.
Für Dich war er sowas wie eine kleine Rebellion, ein Ventil. Aber im Grunde eine harmlose Spielerei. Seancen, kleine Rituale. Nichts, was Du ernst genommen hättest. Ein großer Spaß, dieses ganze "Totending". Das er im Grunde diese Dinge alle wirklich glaubte, ist Dir erst zu spät aufgefallen.
Bis Ihr eines Tages auf einem Friedhof feiern wolltet. Du erinnerst Dich, das Du leicht angetrunken warst - nach einer tollen Partynacht. Eine Schnapsidee.
Ihr seid zu dritt über die Mauer geklettert, in guter Stimmung. Er hatte allerlei Utensilien dabei, Grablichter, Wein. Dann seid Ihr in eine alte Krypta eingebrochen, deren rostige Tür kein echtes Hindernis darstellte.
Du hast die Bilder, die nun folgten, sicher tausendfach in Deinem Geist durchgespielt, durch litten.
Es fing mit einem Pentagramm an, einer Beschwörung, allerlei okkultem Unsinn. Du erinnerst Dich, dass Du gelacht hast. Die Weinflasche kreiste.
Irgendwann fiel ein Schatten auf die Kerzen. Eine Gestalt. Hinter den Anderen am Eingang. Sie bemerkten sie nicht. Dann ging alles blitzschnell. Blut. Überall Blut. Leiber. Bilder, die sich überlagern. Eine Frau. Über Dir. Ein scharfer Schmerz.
Und dann die gnädige Schwärze der Bewusstlosigkeit.
Als Du erwachtest, warst Du allein. Der Morgen dämmerte. Ein paar getrocknete rote Flecken waren alles, was übrig war von Deinen beiden Begleitern.
In blanker Angst flohst Du von diesem schrecklichen Ort.
Er und Deine Freundin blieben verschwunden. Ein paar Tage später fand man ihre Leichen in einem See. Todesursache unbekannt, vermutlich Selbstmord.
Du hattest Angst. Todesangst. Jeden Tag. Jede Nacht.
Du warst vollkommen gelähmt. Hast Dich verkrochen in Deiner Wohnung. Warst gebrochen, in Dich gekehrt, traumatisiert.
Du hast mit niemanden gesprochen. Aus Angst. Wer würde Dir schon glauben?
Nach ein paar Tagen fiel Dir etwas auf. Die beiden, kleinen Stellen an Deinem Handgelenk, wo Du Dich offenbar gestochen hast. Sie heilen einfach nicht richtig - sie sind irgendwie "anders". Fast wie ein Symbol.
Du bist nochmal zu der Krypta gegangen. In einer Ecke lag noch die Tasche Deines "Freundes". Du hast sie durchsucht und neben allerlei okkultem Krempel ein paar sehr mysteriöse Aufzeichnungen gefunden. Dinge, von denen Du spürst, das sie wahr sind. Vampire.
Jetzt hast Du mehr Fragen. Anhand der Aufzeichnungen hast Du herausgefunden, dass sie sich treffen. Das es mehrere gibt.
Dies ist nicht Kansas, Toto - soviel steht fest.
Motiv:
Du bist im Grunde eine ganz normale Studentin aus einem behüteten Umfeld. Du bist intelligent und gebildet. Du hast ein bißchen über die Strenge geschlagen, ein kleiner Akt der Rebellion. Und dafür hast Du vom Schicksal "die volle Packung" bekommen.
Jetzt bist Du emotional durch, verwirrt, verängstigt. Aber ein Teil von der, der Verstand, ein starker Wille haben aus der Angst Kraft gezogen. Du bist im Grunde eine starke Persönlichkeit.
Ziel:
Du hast nichts mehr zu verlieren und bist daher entschlossen, herauszufinden, was genau geschehen ist.
Jetzt bist Du auf der Suche. Auf der Suche nach den losen Enden. Aber Du hast auch Angst davor, Angst vor den Antworten, die Du auf Deine Fragen bekommen könntest.
Vor allem aber willst Du wissen, warum ausgerechnet Du noch lebst.
Hinweis: Diese Rolle soll ein Beispiel sein, für ein Konzept, dass eine eigene Geschichte mitbringt, die man verknüpfen und ausbauen kann.
Der Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Mercurius am 15.10.2009 - 09:54.
Wenn Sie nichts kaufen wollen, verschwenden Sie nicht meine Zeit!
Du warst schon immer alt. Das sagen zumindest die Leute in der Straße, in der du deinen Laden hast. Aber die Leute konntest du eh noch nie leiden. Sie sind immer neugierig und wollen immer alles ansehen und anfassen, aber kaufen dann doch nichts.
Seit du denken kannst, bist du in diesem Laden. Zuerst mit deinem Vater, nachdem deine Mutter früh gestorben ist. Er hatte einfach keine Zeit und Lust, sich um eine andere Betreuung für dich zu kümmern. Während deiner Zeit in der Schulzeit kamst du nach dem Unterricht ebenfalls immer wieder hierher. Freunde hattest du keine und wolltest du auch keine. So wuchst du ganz selbstverständlich in die täglichen Geschäfte des Ladens hinein. Und als dein Vater schließlich starb, hast du den Laden nur aus Gewohnheit und weil du hier deine Ruhe hattest weitergeführt.
Oh, habe ich erwähnt, daß es sich nicht um einen gewöhnlichen Laden handelt? Einige Leute halten ihn wohl nur für ein Antiquariat, aber die haben auch keine Ahnung. Nein, hier im Laden werden Kuriositäten und besondere Artefakte verkauft. Dein Laden bietet nämlich genau die Dinge, die es eigentlich gar nicht gibt, zwielichte, okkulte und wasweißich noch alles für Dinge.
Wirklich gute Geschäfte macht man mit den seltenen Kunden, die etwa zweimal vorbeikommen. Einmal, um etwas besonderes, absolut Außergewöhnliches zu verlangen und das zweite Mal, sobald du es beschafft hast und sie es für ein stolzes Sümmchen kaufen.
Auf diese Art und Weise hast du über all die Jahre schon eine Menge seltsamer Typen kennengelernt und viele noch seltsamere Kontakte geknüpft und viele gar noch seltsamere Sachen gehört. Und dein Laden ist ein Geheimtip für solche Leute geworden, was ein, wenn auch nicht großartiges, so zumindest konstantes, Geschäft verspricht.
Einmal im Winter, es war schon eine Weile dunkel, kam mal einer vorbei, der wohl glaubte, du bemerktest ihn nicht. Er wirkte ein wenig erstaunt darüber, als du ihn auf deine typisch verschrobene Art angeblafft hast, was er da wolle.
Seine Kleidung glich deiner, sie war einfach alt und aus der Mode, dafür aber elegant. Sein Blick hatte etwas verschlagenes und wildes und er suchte ein ganz besonderes, kleines Kreuz aus dem Ausland, sehr alt, sehr wertvoll. Du hast eingewilligt es zu beschaffen, aber ihm gesagt, daß es eine Weile dauern würde. Er tat das nur mit einer Handbewegung ab, als spielte Zeit keine Rolle und ließ dir sowohl eine Anzahlung in bar als auch eine sehr altmodische Visitenkarte da.
Zwei Monate später hattest du das Gewünschte tatsächlich aufgetrieben. Als du dich per Brief bei der angegeben Adresse gemeldet hast, bat dich dein Kunde, ihm das Kreuz erst eine Weile nach Einbruch der Dunkelheit zu bringen und ließ eine Adresse da, wohin du es liefern solltest.
Da er bar zahlen würde und deinen Aufwand angemessen entschädigen wollte, willigtest du widerstrebend und knurrig ein. Geschäft ist schließlich Geschäft.
Wer hätte schon ahnen können, daß sich dein Kunden- & Kontaktstamm an diesem Abend schlagartig vergrößern und dein Geschäft so ausweiten würde.
Motiv
Eigentlich bist du nur ein Händler, wenn auch für die etwas außergewöhnlichen Dinge. Menschen kannst Du nicht leiden, begegnest ihnen mit Mißtrauen und so kratzbürstig, wie es nur geht. So bleiben dir die Gaffer vom Hals. Wirklich zahlende Kunden lassen davon nicht verschrecken, die wissen schließlich auch genau, wo sie sind, was sie wollen und daß es ums Geschäft geht.
Nachdem Du jetzt das erste Mal erlebt hast, daß es da Leute gibt, die Interesse an ganz besonderen Dingen haben, immer gut zahlen und dich aus irgend einem Grund erstaunlich finden, wirst du dir diese Gelegenheit, trotz der möglichen Gefahren, wohl kaum entgehen lassen.
Ziel
Du hast die Ware und sie wollen die Ware. Das es nicht nur bei Dingen bleibt, sondern auch Informationen und diverse andere Sachen handelbar sind, macht Dein Geschäft nur lukrativer.
Politik und Vampire als solche sind dir herzlich egal, aber die Geschäftsmöglichkeiten sind einfach zu verlockend.
Alles was du wirklich willst, ist mit ihnen handeln, womit auch immer, und dabei ein hübsches Sümmchen in deinen Beutel zählen können. Mehr zumindest noch, als bisher.
Nur ganz insgeheim hoffst Du, daß du damit wertvoll genug für sie wirst, daß sie dich nicht einfach auffressen...
Hinweis:
Der kauzige alte Händler paßt natürlich auch wunderbar als Vorgeschichte eines schon älteren Vampirs. Davon abgesehen, daß sein Aussehen eh mit Sicherheit zwei Generationen hinter der aktuellen Mode ist, ist die Gier in ihm nur zu ausgeprägt, um ignoriert zu werden.
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