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Prosa der Nacht |
21.04.2008 - 02:07 |
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Mitglied seit 20.04.2008 |
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Hallo zusammen,
da ich den Lyrik-Thread nicht mit Prosaischem verunzieren wollte, hier nun ein Plätzchen für alles Fiktionale, das sich nicht reimen will oder kann, dessen Versfuß eher kilometrisch ist, oder das sich irgendwie sonst nicht als Gedicht verstehen mag.
Viel Spaß!
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Impression |
21.04.2008 - 02:08 |
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Es ist Nacht. Ich ziehe durch die Straßen der Stadt, der Klang meiner Schritte ein Widerhall von den Häuserfassaden. Wenige Menschen passieren mich, und ihre Blicke gleiten an mir ab wie Regen an einem Öltuch, obzwar meine Erscheinung denkbar merkwürdig sein muß in den heutigen Nächten. Die Zeit meiner Reise hat wenig Veränderung gebracht in ihrer Welt, gleichwohl meine Augen die Muster ihrer Wirklichkeit wahrnehmen wie ein Mosaik, das sich beständig erneuert. Wie lang war ich fort, Monate? Jahre? Zu lang!
Der Blick zurück offenbarte mir meinen Pfad, eine Spur gesäumt von Seelen. Stinkende Berge verfaulenden Fleisches häufen sich hinter mir, die Kadaver meiner Vergangenheit, und der Schmerz und die unverständige Verzweiflung, die aus den Kehlen der Hinterbliebenen tönt, singen meinen Hymnus, das Lied meiner Unsterblichkeit.
Die Klinge ruht leicht in meiner Hand, ein schimmerndes Band geschmiedet aus Seele und Willen. Ein junger Mann kommt mir entgegen. Er geht ruhigen Schrittes, die Hände in den Taschen seines Mantels verborgen. Sicher ist er auf dem Weg zu seiner Liebsten, ein verhaltenes Lächeln ist in seinem Gesicht, und sein ganzes Wesen strahlt die erwartungsvolle Freude, die ein solcher Gang mit sich bringt. Kurz zögert er in seinem Schritt, zwei Armeslängen von mir entfernt. Ohne inne zu halten lasse ich mit geübtem Schwung das Schwert seinen Halbkreis durchmessen. Die Klinge singt, ich spüre keinen Widerstand. Achtlos gehe ich weiter, während hinter mir ein Körper dumpf zu Boden fällt.
Ich bin der Tod.
Ich bin zurück!
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Des Nächtens, wo mein Milchmann singt, mit Klängen wohlfremd und doch nicht fern, ein Stern, nicht ich doch überaus, drüsslich wegen mir nicht ich wohl fremd, nicht feindlich, sinnt mir meine Wonne, eigenst geschmiedet, über Flamme, Flämmchen, fein, so überfein wie manch Zunge, die sich nicht kennt........
.....nicht kennen, wie wohl Wurm und Rabe, kein Anklang zwischen Jäger und Beute, zwischen Hagel und Straße, zwischen Stern und Licht. Ein einziges Wohl ist des anderen mit.....
....mit wem ist wohl die Frage, die niemals endet....und will man das Ende gar nicht....
...denn das wär ja langweilig.....
....auf Dauer....
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