2009.11.14 - Dies Irae: Gedankensplitter |
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Sei stolz!
Ihre Worte hallen noch immer in meinem Kopf.
Ich hätte genauso gehandelt. Du kannst es nicht allen recht machen. Man muss Prioritäten setzen.
Sie hat mich darum gebeten.
Das Blut, das aus ihrem Körper strömt.
So rot, so heiß.
Die Ketten, silbern im Licht.
Sie wollte es, es muss endlich enden.
Doch sie stirbt nicht, oder doch?
Ihre Seele zurück, sein Kind, sein Erbe, sein Haus.
Der Weg ist bereitet.
Drei wollen ihn gehen.
So stark, so stolz, so unverletzlich, kaum das wir die Hallen betraten.
Doch etwas fehlte,
wie abgeschnitten.
Das er ihn verließ, seinen Weg neu beschritt, seine Familie, sein Haus verriet. Wieso?
Ohne sie bin ich nichts! Nichts könnte dies aufwiegen, könnte die Leere füllen.
So frage ich auch Dich, ja oder nein?
NEIN!
Am liebsten würde ich es ihm ins Gesicht schreien.
NIEMALS!
Und doch verraten, enttäuscht.
Ihre Wut so heiß, wie das Blut an ihren Händen kalt.
Der Schmerz so überwältigend, nichts anderes war mehr wichtig, nichts drang zu ihr durch. Wie viel Zeit verging, bis der Schmerz verebbte?
Sie war da, stark und schwach, verletzlich und unnahbar. Wie konnte er ihr das antun? Büßen soll er es, leiden.
Doch nicht nur er.
Hilflos, wehrlos, doch nicht schutzlos. Sie waren da, als ich fort war. Reicht es? Man wird sehen.
So viele Menschen.
Ahnungslos.
Schutzlos.
Respektlos.
Nutzlos.
Wir haben sie gewarnt. Meine Klinge an ihrer Kehle, ihre weiche Haut unter meiner Hand.
Ihre Chance verstrich ungenutzt.
Dummes Kind, Du hättest laufen sollen.
Jeder, der den Hof betritt, hat Blut an seinen Händen.
Manche waschen es ab, die anderen leben damit.
Was heißt schon leben?
Trotz allem
Leben
meine Entscheidung
Man muss Prioritäten setzten. Du kannst es nicht allen recht machen.
Sei stolz! |
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Datum: |
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16.11.2009 |
Autor: |
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Saskia |
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