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2018.09.02 - Gedanken in der Nacht |
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Das Erste was sie wahrnahm, waren die Töne, die in ihrem Kopf hämmerten. Selbst im Schlaf waren sie unterschwellig da gewesen. Jetzt schienen sie ihr fast den Schädel zu sprengen. 2 Rhythmen laut, in direkter Nähe. Wenn sie sich konzentrierte hörte sie 2 weitere, anders, leiser, aber nicht weniger verlockend.
Sie öffnete die Augen, die Dunkelheit änderte sich nicht. Ihre Hände strichen über den Satin, genossen die Glätte, die Kühle, dann atmete sie unnötigerweise tief ein, bevor sie den Deckel hochdrückte.
Als sie sich aufrichtete, musste sie grinsen, an einschlägige Filme denken. Ja, in solchen Nächten schlief sie lieber in ihrem Bett aus Mooreiche, sicher war sicher. Nicht das sie Angst um sich hatte, eher darum was passierte, wenn sie aufwachte und ihr Kopf förmlich zersprang. Um ihre Selbstbeherrschung war es immer noch nicht weit her, würde es wohl auch nie. Die Erinnerung an die gestrige Nacht, an die blutende Hand in ihrer, die sie kalt lies, erstaunte sie noch immer. Aber den Geschmack, den sie auf ihren Lippen hatte, überlagerte in diesem Moment alles. Für eine Nacht schienen diese paar Tropfen zu reichen. Dazu das Gefühl von Sonne und die Ahnung von nackter Schönheit vor Ihrem inneren Auge, stillte all ihre Begierden.
Sie stand auf, lies zärtlich ihre Hand über das Holz und die Silber-Beschläge gleiten und dachte kurz an den jungen Mann, von dem sie diese Schmuckstück erworben hatte, dessen Leben bereits vor Längerem geendet hatte. Sie zuckte mit den Schultern, dreht sich zu ihrem Schrank und überlegte was sie anziehen sollte.
In den Salon ging sie bestimmt noch nicht, erstmal musste sie hier raus, ihren Hunger stillen, bevor sie überhaupt daran denken konnte, ihren Gästen gegenüber zu treten. Sie schüttelte ungläubig den Kopf. Wie ein Traum, das sich zwei Menschen auf ihr Angebot einließen, sie verstand es nicht.
Ja, sie freute sich, auch wenn es sie wunderte. Gerade nach dem emotionalen Hin und Her der letzten Wochen, wusste sie jedoch nicht wirklich damit umzugehen. Abwarten würde sie, keine Hoffnungen in irgendetwas setzten. Die Erinnerung feuerte ihren Hunger nur an, leise knurrte sie, kämpfte gegen den Sog, den der so nahe Rhythmus auf sie ausübte. Sie griff sich ihren Mantel, den sie für ihre Ausflüge immer trug und war in wenigen Augenblicken fertig gekleidet.
Schattengleich huschte sie aus ihrem Zimmer, die große Treppe hinunter und hinaus auf den Vorplatz, darauf bedacht niemandem über den Weg zu laufen. Einen Moment stand sie in der Nacht, sog die Luft ein und witterte, auf eine Eingebung wartend, wohin sie ihr Weg führen sollte.
Einige Moment lang ließ sie die vorige Nacht noch Revue passieren. Die Begegnungen, Gespräche, Erkenntnisse, vieles brachte sie noch immer dazu ungläubig den Kopf zu schütteln. Während sie sich ihrem Ziel näherte wischte sie die Gedanken beiseite und ihr Kopf leerte sich, sie gab die Zügel aus der Hand und hörte auf zu denken.
Später kehrte sie heim, die Rhythmen begrüßten sie als sie den Nebel betrat. Ein Lächeln lag auf ihren roten Lippen, sie leckte sich genüßlich darüber, als sie mit schräg gelegtem Kopf lauschte. Dann huschte sie, wie sie schon das Haus verlassen hatte, schattengleich zurück, die Treppen zu ihrem Zimmer hinauf. So wie sie war, konnte sie nicht in den Salon. Als sie unter der Dusche stand und das Wasser sich rosa färbte, übertönte das Rauschen die Töne, die in ihrem Kopf hämmerten. |
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Datum: |
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04.10.2018 |
Autor: |
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Saskia |
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Sie saß auf dem nackten Steinboden, der Glanz der vergangenen Nächte war vergangen. Der Keller unter der Kapelle fiel wieder in seinen Dornröschen-Schlaf.
Vergangen die Gespräche, die Gefühle, ...
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