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2007.06.01 - Potenzial |
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Nach einem langen Streitgespräch mit Thomas hatte Tschesar ihn beruhigen können und war in seine Gemächer gegangen.
Er schlug in dem großen Folianten, der auf einem Schreibpult lag eine neue Seite auf und begann seine Gedanken zu ordnen und sie zu Papier zu bringen.
"Nach der Festivität des Hauses Fox in Bremen war ich sehr erleichtert, dass die junge Cara unbeschadet zu Lothringus zurückgekehrt ist. Möge Gott ihm die Kraft und Weisheit geben sie vor ihren Häschern schützen zu können."
Noch einmal blickte Tschesar auf den Schreibtisch, wo der Bericht seines Agenten lag. Leider verstand Tschesar nicht mal die Hälfte der Notizen über Fahrzeuge und Orte die ihm nichts sagten. Doch es war klar, dass sie von Anthonys Vertrautem sicher zurück zu Lothringus gebracht worden war.
"Habe ich mich richtig entschieden?
Ich weiß, dass ich Sophie vertrauen konnte. Cara brauchte meinen Schutz nicht. Ich gab ihn ihr damit sie sich sicher fühlen konnte. Doch in dieser Zeit wurden andere Geprägte getötet. Zwei Seelen, die von den Monstern der Nacht genommen wurden.
Ich wünschte ich hätte sie alle retten können.
Wie gerne wäre ich bei Cara gewesen als sie Argus traf. War da Mitgefühl in ihrem Gesicht?
Dort hätte ich sehen können ob sie das Herz am rechten Fleck trägt, ob sie all die Mühen wert ist. Ob sie es wert ist, dass zwei Menschen starben, ob sie das Potenzial trägt dass ich erhoffe.
Jeden Tag erwarte ich Post von AiDo. Auch wenn er niemals die Gabe wird weiter tragen können, so wird er doch einige hundert Jahre ein Feuer im Dunkel der Nacht sein können.
Ich muss Kontakt zu den Anderen des Hauses Abbadon aufnehmen. Denn auch in ihnen könnte das Potenzial liegen, dass ich so händeringend suche. Sollte ich versuchen einen Vampir zu bekehren?
Ich selbst habe es noch nie versucht und Aurelias letzte Bekehrung ist lange her.
Sie ist nicht dumm. Aber wird dort noch ein Herz sein? Oder wird der bloße Wissensdurst sie her treiben? Könnte sie Potential haben?
Schon in wenigen Monaten wird meine Existenz ein Ende finden.
Wenn nicht durch den Hadestanz, dann durch den Schleier.
Ich kann seine Kälte spüren, jeden Tag mehr. Es ist nur eine Frage der Zeit bis meine Vertrauten mich vergessen werden. Bis die Kinder die ich zu zeugen gedenke mich vergessen werden, bis der Hof der Nacht mich vergessen wird.
Das Verblassen.
Warum jetzt? Werden auch die Ältesten mich vergessen?
Ist es wichtig? Denn werden nicht schon in wenigen Jahrzehnten sie vergessen?"
Langsam schritt er die Stufen hinter der Geheimtür in seinen Gemächern hinab. Hinab in die dunkle Bibliothek. Mit seiner Öllaterne blieb er vor den Reihen an Büchern stehen.
Bücher so dunkel dass selbst die Seelen des Hauses Rabenstein etwas Reines dagegen haben mochten. Einige der Folianten hatten Seiten aus Menschenhaut.
Es wäre so einfach gewesen die Laterne auf den Boden zu werfen, doch er tat es nicht.
Nein, diese Bücher sollten noch verschont bleiben.
Noch war ihr Potential zu wichtig für ihn. |
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Datum: |
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04.06.2007 |
Autor: |
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Mercurius |
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Aus dem Französischen
Liebste Mutter, liebster Vater,
ich dachte mir, es wäre an der Zeit, Euch einmal zu schreiben, denn für ein Telefonat fehlt mir, genauso wie Euch, die Zeit.
Ich habe mi...
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