2008.03.21 - Im Land der Ahnen |
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21. März 2008, 23.47 EST:
Langsam ließ sie ihren Blick über die in silbernes Mondlicht getauchte Landschaft schweifen. Mondlicht, das sich glitzernd auf der glatten, weiten Oberfläche des Lake George widerspiegelte. Der See. Langgezogen und dunkel erstreckte er sich vor ihren Augen, gesäumt von den schattenhaften Umrissen hoch aufragender Bäume. Noch immer herrscht die Wildnis hier, dachte sie mit einem feinen, leicht traurigen Lächeln. Viel schon hatten dieser See und diese Bäume überstanden. Tausende von Männern hatten in diesem Land zu den Waffen gegriffen und waren in den Krieg gezogen, um zu zerstören und zu töten. Nur, um dann doch selbst den Tod zu finden. Nun waren sie fort, nicht einmal die leisesten Überreste waren geblieben. Aber der See und die Bäume waren noch da. Das Land lebte fort. Und irgendwann, in naher Zukunft, würde es wieder eine Heimat für die Ihren sein...
Der Ruf einer nahen Eule unterbrach ihre Gedanken. Ein Raubtier der Nacht, dachte sie mit einem leisen Schmunzeln. So wie ich. Weiter ließ sie ihren Blick nun schweifen, an das gegenüberliegende Ufer des Sees. Kleine, flackernde Lichter tanzten dort. Noch immer lebten Menschen in diesem Land. Menschen, deren Blut sie lockte. Blut, dass warm und süß ihre Kehle hinab rinnen und sie mit neuem Leben erfüllen würde.
Langsam begann sie, einen Schritt vor den anderen zu setzen. Lautlos und unaufhaltsam.
Die Jagd war eröffnet. |
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Datum: |
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14.04.2008 |
Autor: |
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Luna |
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