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2.7. Duelle - Königsspiel und Hadestanz |
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Die Herausforderung:
Zu Beginn erfolgt zumeist eine demonstrative Geste der Verachtung des Herausforderers an den Herausgeforderten, sei es nun ein Besudeln mit niederem Tierblut, ein Ausspeien vor die Füße, das Verlesen ein Schmähschrift, oder das Werfen eines Fehdehandschuhs etc. - je nach Epoche und kulturellem Hintergrund des Herausforderers.
Dann spricht man ihm, basierend auf der Legende, die traditionell überlieferten Worte ins Gesicht: "Wir würden einander in dieser Welt ewig bis aufs Blut bekriegen, und der Nachthimmel über uns könnte nie groß genug für uns beide sein - somit fordern Wir Euch zum Hadestanz!"
Nimmt der Herausgeforderte die Duellaufforderung an, so antwortet er mit der traditionellen Erwiderung: "So mögen die dunklen Trommeln denn ertönen und Hades treffe seine Wahl!"
Abschließend einigt man sich über Ort und Zeitpunkt des Duells. Dies kann persönlich oder über Sekundanten ausgemacht werden. Die Herausforderung muß aber in jedem Fall persönlich und vor Zeugen ausgesprochen werden.
In ganz seltenen Fällen können auch zwei besonders renitente Unruhestifter von einem lokalen Herrscher oder einem Ältesten zu einem Hadestanz verurteilt werden, wenn alle anderen Wege der Befriedung gescheitert sind. Das Urteil wird dann über die Delinquenten in den überlieferten Worten von Metros gesprochen: "Seit jeher ringt ihr beiden darum, wer von euch den Reigen der Existenz besser zu tanzen versteht und zermalmt mit euren Schritten dabei alles um euch herum. Dafür liebt Hades euch. Darum soll ER nun entscheiden, wessen Tanz ihm wohler gefällt und seinen Favoriten zu sich nehmen. So tanzt denn nun ein letztes Mal vor unser aller Augen gegeneinander an - tanzt des Hades Tanz!"
Die Fechte:
Im Laufe der Zeit hat man herausgefunden, daß es nicht notwendig ist, die Duellwaffen aus eigenem Gebein herzustellen. Dennoch kann auch nicht jede x-beliebige Waffe für einen Hadestanz verwendet werden. Zwischen der Waffe und ihrem Träger muß eine ganz besondere Bindung bestehen. Eine solche Waffe nennt man gemeinhin Fechte.
Die Fechte ist eine ganz spezielle Waffe, die eine Waffe unter Tausenden, die die Resonanz eines Vampirs beantwortet, mit seiner Essenz korrespondiert und ihn in seiner Gesamtperson symbolisiert. Jeder Vampir, der sich eine Zeit lang mit einer Waffe beschäftigt, kann intuitiv erspüren, ob sie für ihn als Fechte geeignet ist oder nicht.
Das Finden, das Gefundenwerden, oder die formale Verleihung einer solchen Waffe, stellt für einen Vampir einen besonderen Moment in dessen Existenz dar - so als hielte man sein aus Stahl geschmiedetes Selbst in den Händen.
Viele Vampire lassen sich ihre Fechte aber auch selbst nach eigenen Entwürfen anfertigen und lassen während der Entstehung Teile ihrer selbst in die Waffe einarbeiten, um die notwendige Resonanz zu erzeugen. Dies können beispielsweise bedeutungsvolle Schmuckstücke, eigenes Blut, Zähne oder Haarlocken sein.
Die 'Fechte' ist eine Ehrenklinge, die in Stil und Charakter individuell auf den Vampir zugeschnitten ist. Sei es ein Rapier aus Toledo, ein Saraszenen-Krummschwert, eine japanische Kampfsichel, ein venezianischer Klingenfächer oder eine Wikinger-Streitaxt.
Ein Vampir kann im Laufe der Zeit durchaus mehrere 'Fechten' finden und damit sein persönliches Arsenal für ein etwaiges Duell erweitern. In einem bewaffneten Duell zwischen Vampiren können ausschließlich 'Fechten' eingesetzt und 'beseelt' werden.
Die Seelenweihe:
Doch auch mit den besonderen Qualitäten einer Fechte allein kann ein Vampir einen anderen nicht verletzen. Die Fechten müssen in einem speziellen Ritual der Kontrahenten gegenseitig beseelt werden.
Beide Duellanten nehmen voreinander Aufstellung und benetzen nacheinander die Klinge der gegnerischen Fechte oder ein spezielles Klingenband in einem willentlichen Akt mit ihrem eigenen Blut. Dabei spricht der Blutgeber die traditionellen Worte: "Unser beseeltes Blut - Euch geliehen, um Blut und Seele Uns zu rauben - wenn Ihr es vermögt".
Sind die Duellanten bereit, den Hadestanz auszufechten, bekunden sie dies - quasi als eine Art "en Garde" - mit einem Anheben ihrer Fechte und den Worten: "Blut und Seele sind Wir - Blut und Seele richten Uns".
Dann endet das Ritual der Seelenweihe und der eigentliche Hadestanz beginnt. Dazu sprechen beide Sekundanten der Kämpfenden gleichzeitig folgende Worte: "Triumph oder Schande - Glorie oder Untergang".
Die vernichtende Wirkung einer beseelten Fechte hält nur solange an, bis das Blut komplett eingetrocknet ist, was bis zum Ende der Nacht geschieht und wirkt auch nur für den speziellen Gegner, mit dem man den Bluttausch vollzogen hat.
Der Kampf:
Der untote Körper eines Vampirs wird nicht gleich beim ersten Treffer einer beseelten Fechte vernichtet, dafür ist ein Vampirkörper zu zäh und widerstandsfähig. Erst der fünfte Treffer in einem solchen Duell vernichtet einen Vampirkörper endgültig und läßt diesen auf der Stelle zu Staub zerfallen.
Auch jenseits der Legende haben sich beim Hadestanz im Laufe der Jahrhunderte, besonders im Rahmen der aufkommenden Duellkultur des 18. Jahrhunderts, gewisse Konventionen eingebürgert. Gemäß des zunehmend zivilisierteren und sehr stilisierten Selbstverständnisses des Hofs der Nacht, hat man versucht, diesem archaischen Ritual einige Aspekte seiner ungezügelten Wildheit zu nehmen.
Verliert einer der Tänzer in Laufe des Duells seine Fechte, ist sein Gegenüber verpflichtet, ihn diese aufheben zu lassen. Ebenso zwingend gilt es, wilde Mehrfachtreffer zu vermeiden. Wurde ein Treffer gesetzt, gehen beide Duellanten zurück in die Ausgangsstellung und führen den Kampf von dort aus fort, bis zum nächsten Treffer.
Dieses Prozedere wiederholt sich bis der Zweikampf entschieden ist.
Als eine weitere beinahe zwingende Konvention hat sich die "Gnadenfrage" etabliert. Der Duellant, welcher als erstes vier Treffer gesetzt hat, muß seinen Kontrahenten fragen, ob dieser bereit ist den Hadestanz zu den Bedingungen des Siegers als verloren anzuerkennen.
Dies verpflichtet zur sofortigen und permanenten Einstellung aller direkten und indirekten aggressiven Handlungen gegen den Sieger. Der Einsatz von dunklen Gaben ist zwar nicht offiziell verboten, gilt aber als extrem unfair und ehrenrührig.
Ein Vampir, der einen Hadestanz mit Hilfe seiner Gaben für sich entscheidet, überlebt zwar das Duell, muß aber in seinem künftiges Dasein mit einem hohen Maß an gesellschaftlichen Entehrung und öffentlichem Spott rechnen. |
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Datum: |
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30.06.2004 |
Autor: |
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maxgaubil |
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"Unsere Manieren unterscheiden uns vom Tier - und wer hätte dies nötiger als der Hof der Nacht?"
(Gräfin Ysadora, Älteste des Hauses Chimaera)
"Vulgär ist immer das Benehmen anderer."
(Osc...
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