Theater der Vampire - Vampire Live Rollenspiel mit Nordic LARP Elementen -
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2006.04.22 - Nekrhuns Einladung: Tagebucheintrag von Pia Seite 5 von 5

Doch irgendwann spürte ich, dass ich nicht mehr viel länger meinen Kummer verbergen konnte. Um die gute Stimmung, in der Saskia sich trotz allem zu befinden schien, nicht zu stören, ging ich fort, lief etwas draußen herum und ließ meinem Kummer und meinen Tränen freien Lauf.

Als ich zurückkam, versuchten Sin und Valerie mich davon zu überzeugen, dass meine Schuldgefühle völlig sinnlos seien, da das Schicksal ohnehin nicht anders gehandelt habe, und mich nur quälen wollte mit diesen Schuldgefühlen. Die haben gut Reden! Die hätten das ja wirklich auf keinen Fall verhindern können! Und ich konnte mir nicht sicher sein, ob sie die Wahrheit sprachen und wirklich glaubten, was sie sagten, oder mich nur trösten wollten. Sie waren wieder so lieb und nett zu mir. Und das, obwohl ihnen durch mein Handeln, nun ja, eher durch mein Nicht-Handeln ein solch großer Verlust bevorstand.

Noch während unseres Gespräches kam Nekhrun und nahm uns mit, um mit den anderen der lieben Saskia ein spezielles Abschiedsgeschenk zu machen, welches Saskia sichtlich und kaum zu überhören in tiefen Zügen genoss.

Schließlich erschien die Vampirin des Ordo Arkanum wieder und Saskia musste sie begleiten. Das stürzte mich wieder zurück in meinen Schmerz und Kummer, ich setzte mich in eine Ecke und sah aus dem Fenster, damit die anderen Gäste nicht meine Tränen sehen konnten.

Als ich so da saß, kam Vicente zu mir. Ihm ging es sehr ebenfalls schlecht, denn er hatte von der Erwählten des Asphyx Blut getrunken. Das Blut dieser Frau war ihm aus irgendwelchen Gründen nicht bekommen. Er war erschöpft und sehr müde, als er mir von dem Vorfall erzählte. Kurz, nachdem ich ihm sagte, es sei doch noch zu früh für ihn, um zu schlafen, schlief er in meinen Armen ein. Was muss das für eine Person sein, was stimmt mit ihrem Blut nicht?

Was war nur los mit ihrem Blut, mit ihr?

Jedenfalls erfüllte es mich mit großer Freude, dass Vicente zu mir kam, als es ihm schlecht ging, daher vergaß ich für den Moment meinen Kummer.

Als Vicente wieder aufwachte, spendete er mir Trost durch seine Zuneigung. Devon kam kurz darauf auch dazu, und wir lauschten gemeinsam einer angeregten Diskussion zwischen Nekhrun und Isidor, dem Ältesten des Hauses Lucius, welcher überraschend zu später Stunde erschienen war.

Doch die Nacht war schon weit fortgeschritten, und die Vampire mussten sich aufgrund der bald einsetzenden Morgendämmerung zurückziehen. Ich begleitete Vicente noch in der nächsten Nacht zurück nach Berlin, um heute Morgen völlig übermüdet auf der Arbeit zu erscheinen.
Gut, dass es Kaffee gibt!

Und nun sitze ich hier und kann es kaum erwarten, endlich wieder zurück in Berlin zu sein. Nur Vicente und Devon können mir jetzt den Trost geben, den ich brauche, denn all den anderen, Nekhrun, Phyllis, Bastet, Sin, Valerie und vor allem Calliope, wurde durch mein Nichthandeln und durch meine Angst ein großer Verlust und viel Schmerz zuteil.
Und Saskia? Ich weiß nicht einmal, ob ich sie je wiedersehen werde.

Ich wünschte, ich könnte es irgendwie wieder gut machen, und meine Schuld an Calliope und Saskia in irgendeiner Weise begleichen.

Wie auf dem Bacchanal war ich auch Samstagnacht wieder nur ein Spielball des Schicksals. Jedenfalls fühle ich mich so. Wieder wurde rücksichts- und erbarmungslos mit meiner Angst gespielt. Und wieder konnte ich nichts dagegen tun, habe ich nichts dagegen getan!

Ich muss mich ändern! Ich muss stärker und mutiger werden!
Ein weiser Spruch sagt, Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.

„Du musst lernen, Dich Deinen Dämonen zu stellen.“

Das sagte Paps früher immer, als er noch lebte. Wahrscheinlich hatte er Recht. Und ich sollte endlich einmal damit anfangen.

Doch was kann ich nur tun, um den großen Verlust des Hauses Nekhrun wieder gut zu machen?

2006.04.22 - Nekrhuns Einladung: Tagebucheintrag von Pia
Datum:   26.04.2006
Autor:   Hathor
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Theater der Vampire - Vampire Live - von M. Schroeder
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