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2006.07.29 - Schattenlichter: Tagebucheintrag von Pia |
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Ich muss endlich versuchen, mir die Zeit zu nehmen, ihn zu beantworten. Aber ich habe solche Angst, etwas Falsches zu schreiben! Was, wenn ich etwas völlig Falsches interpretiere? Werde ich dann je zu ihnen gehörten können? Verstoßen werden sie mich sicherlich nicht, aber werde ich ihnen je richtig und wahrhaftig nah sein können? Kann ich den Anspruch erfüllen, von dem ich nicht einmal eine vage Ahnung habe, was er ist?
Ich muss mich zusammenreißen! Ich werde mir noch diese Woche die Zeit nehmen, den Brief endlich zu beantworten. Wie soll ich die Forderung Vicentes erfüllen, wenn ich immer nur ängstlich bin, Dinge verdränge oder vor mir her schiebe?
Zurück zur Soirée. Als Sin und Bastet mit Juliette eintrafen, nutzte ich direkt die Gelegenheit, mich bei Sin dafür zu entschuldigen, dass ich seinen Brief nach wie vor nicht beantwortet habe. Er zeigte sich jedoch verständnisvoll, was mir die gerade wieder aufkeimende Nervosität nehmen konnte.
Etwas entspannter, wie ich nun war und wegen der anfänglichen Aufforderung, ausgesprochen durch einen der Gastgeber, nutzte ich die Gelegenheit, Frau Reynolds anzusprechen, da mich das Konzept des Salon des Arts sehr ansprach.
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es meine Arbeit inspiriert, wenn ich mich mit ebenfalls künstlerisch tätigen Personen zusammen tue, Zeit mit ihnen verbringe, mich mit ihnen austausche!
War das ein großer Fehler? Wie soll ich antworten, wenn sie sich deswegen bei mir meldet? Verlief der Abend doch eher so, dass ich nicht mehr sicher sein kann, ob ich wirklich auch zu dem Salon des Arts dazugehören möchte. Würde ich mich dadurch nicht in große Gefahr begeben?
Doch zurück zu dem Verlauf des Abends. Nach der Modenschau ging ich wieder zurück in den anderen Raum, in dem die Bilder von Lorenzo ausgestellt waren. Wieder stellte ich mich vor diese wunderbaren Kunstwerke und verlor mich in ihnen. Diesmal war Vicente bei mir, und wir konnten uns über den Inhalt des Bildes, welches mich am meisten faszinierte, austauschen. Wie sehr ich mich freue, dass es mir gelungen ist, diese Bilder zu erwerben! Ich werde sie, sobald ich dazu komme, in meinem Schlafzimmer aufhängen.
Zuerst war ich wirklich nervös, da ich Lorenzo nirgendwo finden konnte. Ich fürchtete, es könne mir jemand zuvor kommen, und die Bilder kaufen, ehe ich die Gelegenheit haben würde, mit Lorenzo darüber zu reden. Da ich ihn nirgendwo fand, ging ich wieder rüber zu den anderen und schwärmte ihnen von der Kunst Lorenzos vor. Calliope, Nekhrun und Devon kamen sofort mit, auch sie waren allesamt entzückt von der Kunst Lorenzos und suchten sich Bilder aus, welche sie kaufen wollten.
Als ich Lorenzo dann endlich entdeckt hatte, zeigte er sich sichtlich geehrt von unserem Interesse an seiner Kunst und durchaus willens, sie uns zu verkaufen. Er geehrt von unserem Interesse? Ich empfinde es eher umgekehrt, es ehrt uns sehr, dass er uns seine Kunstwerke verkauft hat!
Ich war so glücklich! Ich war so froh! Ich mag kaum das Gefühl der Erleichterung beschreiben, welches ich hatte, als die Sorge, dass sie eventuell schon verkauft seien oder gar unverkäuflich, von mir abfiel.
Ich war sogar so voller Glücksgefühl und Erleichterung, dass ich Lorenzo anbot, er könne es sich seine Kunstwerke in meinem Zimmer gerne ansehen, wenn er im August zu Gast bei uns ist. Wie dumm! Wie leichtsinnig! Doch wusste ich zu dem Zeitpunkt ja noch nicht, was alles noch geschehen würde.
Mich lehrt es, dass man sich am Hofe der Nacht nie und nimmer in Sicherheit wähnen darf. Der Schein trügt oft so sehr..
Ich kann nur hoffen, dass er sich an dieses Angebot nicht erinnert, wenn er zu Besuch bei uns ist, und falls doch, dass ich entweder einen guten und höflichen Grund finde, ihm diesen Wunsch zu verwehren oder er sich aus Rücksicht nicht darauf beruft. Ich hatte mich so sehr auf den Abend bei uns gefreut, endlich mal ein Abend ohne politische Ränkespiele und ohne stete Bedrohung durch die vielen Vampire, denen ich nie mein Vertrauen schenken würde. Doch nun ruht ein Schatten auf meiner Vorfreude wegen dieses Angebotes an Lorenzo. Ich werde meinem lieben Freund AiDo davon berichten, er weiß mir sicher einen Rat zu geben.
AiDo! Ja, auf ihn freue ich mich ganz besonders, zumal er bei dem Abend des Salons des Arts nicht dabei sein konnte. Ich genieße unsere Briefkonversation so sehr. Er ist eine so derart liebe Person. Doch wie kann man so etwas über einen Vampir schreiben? Ich verstehe mich selbst manchmal nicht, doch er ist jemand, dem ich mein volles Vertrauen schenke und dem gegenüber ich starke Zuneigung empfinde. Ich werde ihm gleich einen Brief schreiben, sobald ich mit diesem Eintrag fertig bin.
Ehe ich mich hier in Schwärmereien verliere, zurück zu dem Abend des Salon des Arts. Es kam zu einem grauenhaften Zwischenfall mit Asphyx. Nicht dem letzten an diesem Abend, wie sich noch zeigen sollte. Fabiene, die Schwester seiner Erwählten Abdiel, wurde von ihm schrecklich misshandelt. Sie saß da, blutend, mit schmerzverzerrtem Gesicht, ängstlich und verstört! Sie, auch ein Mitglied des Salons des Arts, hatte ihre Kunst in Form ihres Saxophonspiels dargeboten. Dank dem scheußlichen Verhalten von Asphyx war es ihr leider nicht möglich, die Stücke völlig fehlerfrei zu spielen. Also bestrafte Asphyx sie grausam. Dieses Scheusal! Seine Existenz zeigt mir, wie grausam und bösartig Vampire sein können! Gemeinsam mit Calliope und Valerie versuchte ich, sie zu trösten. Doch sie war voller Angst und Schrecken. Dennoch gelang es uns gemeinsam, Fabiene zu überreden, mit zu uns zu kommen, um nicht mehr alleine aber dafür sicher vor Asphyx zu sein. Ob er sich dafür noch rächen wird? Und wenn ja, wie? Ich fürchte mich so sehr vor ihm, jedes Mal, wenn ich ihn sehe, läuft es mir eiskalt den Rücken runter. |
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Datum: |
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10.08.2006 |
Autor: |
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Hathor |
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Hei, was für ein Spaß! War darauf vorbereitet, in den Untiefen mediokrer Malerei zu schwelgen, fünftklassiges Versmaß und die betuliche Fleischbeschau einer Modepräsentation zu sehen und mich dab...
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