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2006.07.29 - Schattenlichter: Tagebucheintrag von Pia |
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Er hat mich fast zu Tode erschreckt, und das war dann der zweite Zwischenfall an diesem Abend mit ihm. Ich stand mit Devon und Zoltan, einem sehr netten jungen Mann, der Devon und mir leider sehr lange nicht geglaubt hat, in welch einer Gesellschaft wir uns befanden, draußen und unterhielt mich mit ihnen. Ich fürchte, Zoltan hielt mich für irre und verrückt. Nun, damit hat er wohl sogar Recht.
Wir standen also zu dritt zusammen, als Devon plötzlich meinte, ich solle vorsichtig sein, und mich zu sich heran zog. Aus einem Reflex heraus drehte ich mich um und erschrak derart, dass ich einen Satz an Devon vorbei machte, und mir dabei meinen Fuß schmerzhaft an einem Blumenkübel anstieß. Asphyx, dieses Scheusal, hatte sich von hinten an mich heran geschlichen. Nun, als ich deutlich meine Angst und mein Entsetzen gezeigt hatte, zog er befriedigt von dannen.
Wie sehr ich ihn hasse!
Und wie sehr ich mich vor ihm fürchte!
Doch auch das sollte nicht das letzte Schreckenserlebnis mit Asphyx an diesem Abend gewesen sein. Ich wäre froh gewesen, wenn ich draußen gewesen wäre, und das nun Folgende nicht mitbekommen hätte!
Irgendwann im Verlauf des Abends begann Abdiel Asphyx sein grauenhaftes Verhalten auf recht blumige Art und Weise vorzuwerfen. Sie erschien mir „total durchgeknallt“, schrie und warf Dinge um sich, bevor sie plötzlich ein Messer in der Hand hatte und sich dieses schließlich in die eigene Brust stieß. Sie hatte offensichtlich beschlossen, diesen Abend zu nutzen, um ihrem Leben aus freien Stücken ein Ende zu setzen. Entsetzlich! Wie grausam! Wie schrecklich musste es ihr bei Asphyx ergangen sein, dass sie zu dieser Tat getrieben wurde? Ich hielt sie zwar immer für charakterlich eher schlecht, vor allem seitdem sie Vicente auf der missglückten Hochzeitsfeier von Tschesar und Aurelia beschuldigt hatte, doch etwas derart Grausames, was sie durchgemacht haben musste, würde ich nicht einmal meinem ärgsten Feind wünschen.
Ich bin so froh, dass Calliope in meiner Nähe war. Nicht nur das Grauen, welches sich nun vor meinen Augen abspielte, sondern auch die Erinnerung an den Selbstmord meines geliebten Papa wurde mir derart schmerzlich in Erinnerung gerufen, dass ich den Tränen nah war. Liebe Calliope! Wieder, wie schon so oft, war sie es, die mich tröstete und beschützte, als die Dinge am Hofe der Nacht eskalierten.
Wieder Calliope, wieder sie, wie schon so oft...
Ich muss mir unbedingt etwas überlegen, um ihr etwas Gutes zu tun, doch was könnte das aufwiegen? Was wäre gut genug, um ihr meine Dankbarkeit auszudrücken? Was nur könnte ich tun, um sie glücklich zu machen, ihr zu helfen oder sie zu schützen? Ist sie doch ein Vampir und ich nur ein schwacher, sterblicher Mensch, der sich immer und immer wieder zu ihr flüchtet…
Doch zurück zu Abdiel und Asphyx. Dieses Scheusal hatte nichts Besseres zu tun, als sich erst einmal an dem Blut seiner sterbenden Erwählten gütlich zu tun. Ein widerlicher Anblick. Doch dann tat er etwas, was mich zunächst verunsicherte, mir jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, jedoch die Augen öffnet. Er gab ihr von seinem Blut zu trinken und machte sie damit zu einem Vampir.
Es war das erste Mal, dass ich diesen Akt der Erschaffung eines Vampirs zu Gesicht bekommen habe. Und es war grausam. Zumindest hatte es zunächst den Eindruck, grausam zu sein, doch jetzt, ein paar Tage später, frage ich mich, ob es nicht eiskalte Berechnung von Abdiel war, um durch ihre Provokation und ihren Selbstmord Asphyx dazu zu bringen, sie zu einem Vampir zu machen? Aber andererseits, dadurch hat ihr Grauen wahrscheinlich kein Ende, denn ich vermute, dass Asphyx sie trotz, dass sie nun ein Vampir ist, nicht gehen lässt und weiter quält. Steht ihr die Ewigkeit voller Qualen, Schmerzen und Leid bevor?
Also war ihr Selbstmord doch echt! Arme Abdiel, wie es ihr jetzt wohl ergeht? Oder ob sie von Asphyx weg konnte?
Was tue ich denn hier? Wie kann ich nur einen Vampir bedauern, den ich als Mensch schon nicht leiden konnte? Bin ich schon derart verrückt?
Noch einmal gab es ein unschönes Erlebnis mit Asphyx. Als ich gemeinsam mit Vicente im Eingangsbereich stand, war Asphyx plötzlich wieder hinter mir, fasste mit seinem Finger auf das Tattoo auf meinem Rücken und fragte mich, was das zu bedeuten habe. Ich wäre fast umgekommen vor Schreck!
Aber dann erinnerte ich mich zum einen an den Abend auf Schloss Burg, an dem ich Melody gegen Asphyx verteidigt hatte, und der daraufhin tatsächlich gegangen war, und daran, was Vicente von mir verlangt hatte. |
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Datum: |
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10.08.2006 |
Autor: |
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Hathor |
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Hei, was für ein Spaß! War darauf vorbereitet, in den Untiefen mediokrer Malerei zu schwelgen, fünftklassiges Versmaß und die betuliche Fleischbeschau einer Modepräsentation zu sehen und mich dab...
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