Theater der Vampire - Vampire Live Rollenspiel mit Nordic LARP Elementen -
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2006.09.30 - Demanda de la Sangre: Tagebucheintrag von Pia Seite 2 von 5

Und das Verhalten von Juliette und Calliope: Inzwischen weiß ich, dass sie Devon nicht als Spielball benutzen wollten, sondern nur einen Weg suchten, eine ungestörte Atmosphäre zu schaffen. Natürlich wäre es einfacher gewesen, AiDo einfach darum zu bitten, den Raum für eine Weile zu verlassen. So war es jedoch viel höflicher. Und AiDo gegenüber, als Gast des Hauses, nicht beleidigend. Das war also eines der Missverständnisse.

Und Nekhrun, Silja und das „Geheimnis“? Nun, inzwischen sehe ich auch das mit anderen Augen. Immerhin ist Silja doch aus freien Stücken zu uns zu Besuch gekommen, dann musste sie sich im Klaren darüber sein, dass sie sich unter Umständen in Gefahr begibt. Ich hätte aber wirklich gedacht, dass Nekhrun das mit voller Absicht vor ihr kundgetan hat, um sie an sich und das Haus zu binden. Dass es doch ein Versehen war, wunderte mich zunächst, zeigt mir dann, bei weiterem Nachdenken während des Fluges gestern von Berlin nach Duisburg, dass auch ein Vampir, egal wie alt er sein mag, nicht frei davon ist, Fehler zu machen. Dass er das irgendwie wieder korrigieren musste, war nun einmal notwendig, auch wenn das auf Kosten der armen Silja ging.

Aber Vicentes Verhalten Valerie gegenüber war wirklich, auch im Nachhinein, nach den jüngsten Geschehnisse in meinem „wieder gewonnen“ Leben, einfach mies.

Dass Calliope ihn dafür gestraft hat, schockierte mich zunächst, obwohl ich zu dem Zeitpunkt eher völlig gleichgültig war, da alles völlig an mir vorbei lief. Doch es war gut, dass er für das bezahlen musste, was er Valerie angetan hatte. Dennoch, trotz der Tatsache, dass ich innerlich längst mit meinem Leben abgeschlossen hatte, und dass ich irgendwie doch von meinem Gefühl her meinte, dass Vicente es verdient hatte, verspürte ich in dem Moment großes Mitleid und war besorgt um ihn.

Er bedeutet mir doch eine ganze Menge mehr, als ich jetzt, da ich das hier schreibe, eigentlich gedacht habe. Ich frage mich, warum ist das so? Was ist es an ihm, das mich dazu veranlasst? Warum habe ich stets den Wunsch, für ihn da zu sein und ihm zu helfen, wenn er mich braucht, obwohl ich doch längst weiß, dass meine Liebe AiDo gilt? Dieses Geheimnis meiner Gefühle muss ich wohl noch ergründen.

Zurück zur Soirée und deren Folgen. Nach dem Abend in der Villa Asusena war ich einfach nur enttäuscht und verbittert über das Verhalten Nekhruns, Calliopes, Juliettes und Vicentes. Es war mein Wunsch, fort zu gehen und nie wieder zu kommen. Doch wie könnte ich das? Ich käme doch nie fort vom Hofe der Nacht und müsste immer wieder zurückkehren.

Und ich war so voller Selbstzweifel und Schuldgefühlen, dass ich Silja eingeladen hatte, und damit erst die Möglichkeit geschaffen hatte, dass sie in diese missliche Lage gelangte. Verzweiflung und Enttäuschung erfüllten meine Stunden des Wachseins. Ich bin so froh darüber, dass ich in dieser Zeit regen Kontakt zu AiDo hatte, es half mir sehr durch diese Zeit, dass er mir mit Rat zu Seite stand.

Und Vicente? Wie immer gelang es ihm wieder, dass ich seinem Charme verfiel, obwohl ich nach der Soirée fest entschlossen war, nicht mehr auf ihn reinzufallen und Abstand zu ihm zu gewinnen.

Deswegen, weil ich trotz, dass ich es nicht wollte, bewusst nicht wollte, wieder dem Charme von Vicente verfiel, des Weiteren weil ich einfach völlig verwirrt war, über die Bedeutung und den Sinn meiner Gefühle für AiDo und weil ich so enttäuscht und frustriert über das Verhalten von Nekhrun, Calliope und Juliette war, wusste ich in den Tagen, die ich noch in Berlin verbrachte, nicht wohin mit mir. Ich konnte kaum essen, konnte kaum schlafen und konnte mich auf nichts konzentrieren, Immer wieder kreisten meine Gedanken um AiDo und um die Geschehnisse der Soirée. Den einzigen Trost boten mir die E-Mails von AiDo und der Anblick seines Geschenkes. Wenn AiDo mich in diesen Tagen darum gebeten hätte, dass ich zu ihm komme und seine Erwählte werden soll, wäre ich wohl sofort gegangen. Oder vielleicht auch nicht? Denn es gab noch die Angst, ob ich das überhaupt überlebt hätte oder welche Konsequenzen das für mich haben würde. Schließlich hatte ich auf der Soirée ja gesehen, was Nekhrun mit Silja gemacht hatte, und vermutlich kenne ich noch mehr Geheimnisse des Hauses, die ich dann mit mir nehmen würde. Außerdem würde er mir nie das geben, was Vicente zu geben bereit ist, wenn ich meine Prüfungen bestehe.

Doch, hätte, könnte, wennste, AiDo hat mich ohnehin nicht darum gebeten, daher erscheint mir dieser Gedankengang doch eher obsolet. Obwohl? Was wird in der Zukunft sein? AiDo ist nun bei uns, und wer kann schon sagen, wie sich die Dinge diesbezüglich entwickeln werden? Ich kann mir keine Vorstellung davon machen und lasse das einfach alles auf mich zu kommen. Doch gespannt bin ich schon, was wird...

2006.09.30 - Demanda de la Sangre: Tagebucheintrag von Pia
Datum:   05.10.2006
Autor:   Hathor
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Theater der Vampire - Vampire Live - von M. Schroeder
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