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2007.02.03 - VI. Akt: Crimen Vitae: Aufspiel zum letzten Tanze |
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Menschenliebe, Philanthropie, war jedoch ausgerechnet die Attitüde, mit der das gebeutelte kleine Halb-Haus Abbadon seit seiner Gründung kostbare Zeit verschwendet hat, und die Einladung zu ihrer Veranstaltung ließ den Aufruf nach „Menschenrechten“ in geradezu schreienden Farben aus jeder Pore triefen. Dem Vampir im Allgemeinen, sogar den weniger scharfsinnigen unserer Art, ist ein gewisser Sinn für Sarkasmus nicht abzusprechen; insofern ist es wenig überraschend, dass viele Häuser ihre Vertreter in jene abgelegene Kate entsandten, die Abbadon als Hospiz eingerichtet hat. Ein Hospiz im heutig gebräuchlichen Sinne ist eine Einrichtung zur Sterbebegleitung – freilich war so viel Sinn für Ironie von unseren Gastgebern schwerlich zu erwarten. Stattdessen versuchte AiDo aufrichtig, die unsterblichen und blutgierigen Besucher davon zu überzeugen, dass das Töten der Opfer ein unnötiger Vorgang sei.
Jüngere Vampire kicherten haltlos ob dieser eigenwilligen Theorie, während die älteren in beherrschter Ernsthaftigkeit und geheucheltem Verständnis die Köpfe schwer wiegten und dabei mit hungrigen Blicken den angeschwollenen Bauch der Geprägten Claire beäugten.
Zu meinen Prinzipien gehört nun, stets das Unerwartete zu erwarten. Hauptsächlich versprach ich mir von der törichten Prämisse einer Wohltätigkeitsveranstaltung reichlich Amusement, andererseits war mir daran gelegen, einige Kontakte nicht abreißen zu lassen. Außerdem hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass es vernünftig ist, einige meiner lieben Mit-Vampire wie auch ihre getreuen und nicht-so-getreuen Erwählten im Auge zu behalten.
Das abgelegene Hospiz gewährte zwar keinen wirklich komfortablen Zugang, war aber dafür weit genug von der sogenannten „menschlichen Zivilisation“ abgelegen, um die Möglichkeit vampirischer Raubzüge zu unterbinden oder aber nicht in Zusammenhang mit der Lokalität zu bringen – was möglicherweise die Absicht der Gastgeber war.
Die Wohltätigkeitsveranstaltung als solche fand in einem eher ungezwungenen Rahmen statt, der der Sterilität des Ortes beinahe Hohn sprach. Die anwesenden Erwählten waren jedoch ungewöhnlich gereizt. Einmal attackierte Drago einen völlig verblüfften Asphyx verbal mit ungeahnter Aggressivität und profitierte wohl von der Tatsache, dass Isidor, sein Herr und Meister, den vor Wut brodelnden Barbaren leise und nicht zuletzt deshalb um so eindringlicher daran erinnerte, wer Besitzanspruch anmeldet und eine körperliche Intervention nicht gutheißen wird. Asphyx trollte sich, das Gesicht vor Zorn gerötet, aber abgeschlagen – ein Anblick, der schon allein den Besuch der Abbadon-Chose zu einer lohnenswerten Angelegenheit machte.
Von Veil, ungewöhnlich mürrisch, beobachtete das Geschehen mit finsterem Blick, welcher sich nur dann lichtete, wenn er sich einer jungen Geprägten zuwandte, die offenbar zum ersten Male am Hof der Nacht gastierte und vor Furcht zitterte. |
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Datum: |
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11.02.2007 |
Autor: |
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Lawrence |
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Ich bin tot!
Bin ich tot? Ja, würde mir jeder bestätigen... ich atme nicht, mein Herz schlägt nicht und doch...ich lebe... anders, intensiver, verwirrter, seltsamer, aufregender, durstiger, schn...
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